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Die kommende Spielekonsole Nintendo Switch soll beim SoC auf eine angepasste Version des Nvidia Tegra X1 setzen. Jener Chip befeuert auch die NVIDIA Shield Android TV. Nintendo hat bei dieser Entscheidung nach einem Kompromiss aus Leistung und Energieeffizienz gesucht, denn schließlich ist die Switch eine Art Hybrid aus stationärer Konsole wie die Wii U und Handheld wie Nintendo 3DS. Allerdings sollen die Leistungsunterschiede zu der Konkurrenz, konkret also den Microsoft Xbox One und Sony PlayStation 4, Portierungen für die Entwickler erschweren. Auch die abweichende Architektur dürfte es den Studios schwer machen: So basieren sowohl die Chips der Xbox One als auch PS4 auf x86-Architektur. Beide Konsolen haben sich im Aufbau im direkten Vergleich mit vorangegangenen Generationen deutlich stärker den PCs angenähert. Die Nintendo Switch mit Tegra X1 nutzt dann wiederum die ARM-Architektur, wie sie auch in SoCs für Smartphones und Tablets zum Einsatz kommt. Das wird es Entwicklern deutlich schwerer machen, Multiplattform-Titel für Xbox One, PS4 und Windows-PCs auch für die Switch zu portieren.
Das hat dann auch ein ehemaliger Ubisoft-Mitarbeiter, Sebastian Aaltonen, so in den Foren von Beyond 3D (siehe Quelle) bestätigt. Direkte Portierungen würden nicht möglich sein und die Switch werde es beim Third-Party-Support erneut schwer haben. Aaltonen macht für die Schwierigkeiten aber auch die zu niedrige Speicherbandbreite verantwortlich, welche laut seinem aktuellen Wissensstand nur 24,6 GB/s betrage. Hingegen verfüge beispielsweise die Xbox One über eine Bandbreite von 68 GB/s, was aus Sicht eines Entwicklers ebenfalls in der aktuellen Zeit eine Herausforderung darstelle. Im Ergebnis werde man Titel nur auf die Switch portieren könne, wenn man die Grafik und eventuell auch das Gameplay vereinfache. Das werde allerdings viel Arbeit erfordern, welche die Publisher und Entwickler nur auf sich nehmen werden, wenn es wirtschaftlich lukrativ sei. Und hier liegt dann auch der Knackpunkt, denn wie sich die Nintendo Switch am Markt schlagen wird, ist aktuell extrem unsicher.
Nintendo-Fans verteidigen Nintendos Entscheidungen rund um die Switch damit, dass der japanische Hersteller mehr Wert auf Innovationen lege als Microsoft und Sony. Außerdem seien eben nicht Core-Gamer die Zielgruppe, sondern Gelegenheitsspieler. Allerdings wenden Kritiker ein, dass jener Plan bereits mit der Wii U scheiterte. Außerdem ist die Frage, inwiefern Spieler die mobilen Funktionen der Switch in Zeiten von Smartphones und Tablets wirklich wünschen. Am Ende wird es spannend: Mit der Switch steht Nintendo am Scheideweg. Ob die Konsole ein Erfolg oder ein Flop wird, erfahren wir dann ab März 2017, wenn die Konsole erscheint. Weitere Details zu der Technik will Nintendo aber noch im Januar preisgeben.