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Sowohl Sony für die PlayStation 5 als auch Microsoft für die Xbox Series X haben bereits die technischen Daten der nächste Konsolengeneration umrissen. In einem ausführlichen Blogpost analysiert James Prendergast die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der kommenden Playstation 5 und der Xbox Series X.
Prendergast schlüsselt die Grafikleistung der Xbox Series X mit einem Faktor 1,4 zur Playstation 5 auf, macht jedoch deutlich, dass die Playstation 5 1,2 mal höher taktet als die Xbox Series X, was den Faktor im Bezug auf Rohleistung auf 1,18 bis 1,2 reduziert. Die CPU der Xbox Series X wäre in etwa um den Faktor 1,02 bis 1,10 schneller als die der PlayStation 5, was im Alltag keinen großen Unterschied machen sollte.
Acht CPU-Kerne und eine GPU auf Basis der RDNA-Architektur sind die Gemeinsamkeiten der beiden Konsolen. Insbesondere beim Arbeitsspeicher, der SSD-Geschwindigkeit und Funktionalität sowie der Audio Hardware gibt es aber große Unterschiede.
Wie bereits bei der GeForce GTX 970 hat die Xbox Series X eine geteilte Arbeitsspeicherkonfiguration: 10 GB Speicher sind mit 560 GB/s angebunden, die restlichen 6 GB Arbeitsspeicher sind nur mit 336 GB/s. Prendergast führt aus, dass es durch die Art des GDDR6 Speichers nicht möglich ist, beide Geschwindigkeiten simultan zu verwenden, sondern dass der Controller zuerst die 10 GB beansprucht, die mit 560 GB/s angebunden sind, bevor er dann voll auf die 6 GB mit 336 GB/s zugreift. Der Controller wäre also, zumindest in dieser Analyse zu einer maximalen Geschwindigkeit von 560 GB/s fähig, mit Szenarien in denen die Leistung einbricht. Falls der Controller beide Arbeitsspeichergeschwindigkeiten simultan ansprechen kann, wäre die unterschiedliche Anbindung nicht besonders schwerwiegend, würde aber trotzdem die Programmierung von Spielen und Programmen erschweren.
Im Gegenzug dazu sind die 16 GB Speicher der Playstation 5 immer mit 448 GB/s angebunden. Von den 16 GB der Xbox Series X sind 2,5 GB für das Betriebssystem reserviert. Das führt zu einer Verknappung des Arbeitsspeichers auf entweder 7,5 GB oder aber beide Speicherbandbreiten werden angesprochen was in seiner Rechnung zu einer Senkung der Durchschnittsgeschwindigkeit auf 392 GB/s führt. Diese Anbindung verhindert die Notwendigkeit eines Umschalten des Controllers. In den zwei Szenarien die Prendergast entwirft hätte die Xbox Series X entweder immer eine langsamere Speicheranbindung durch die Mischung der beiden Speicherbandbreiten und dadurch eine Mittlung der Durchschnittsgeschwindigkeit oder in dem Szenario dass der Speichercontroller nur jeweils eine Geschwindigkeit ansprechen kann.
Die dritte Möglichkeit, dass die 2,5 GB Systemspeicher über den langsameren Speicher dauerhaft angebunden sind und nur im System darauf zugegriffen wird, wird zumindest hier nicht angesprochen. Wie Microsoft das Problem am Ende löst, werden wir wohl Ende des Jahres erfahren.
Sony legte während der Präsentation der Daten zur PlayStation 5 einen großen Wert auf die SSD und deren Anbindung. So wäre die Xbox Series X in der Lage, den Arbeitsspeicher innerhalb von 6,67 s zu füllen während die Playstation 5 weniger als die Hälfte der Zeit benötigt und den Arbeitsspeicher innerhalb von 2,9 s vollladen kann.
Auch die Dekompression der Playstation 5 wäre der Xbox Series X überlegen, da die PlayStation 5 zehn bis elf Kerne für die Dekompression der Daten verwenden könne, während der Xbox Series X nur fünf zur Verfügung stünden. In wie weit sich eine schnelle SSD und die hohe Kompression in einem Vorteil der Spieleleistung darstellen wird, bleibt allerdings abzuwarten.
Insgesamt sieht der Analyst die Playstation 5 besser aufgestellt als die Xbox Series X, da hier das Gesamtpaket besser aufeinander abgestimmt sein soll, während die Xbox Series X in erster Linie auf Grafikleistung setzt. Wir sprechen hier aber von einer sehr theoretischen Betrachtung der technischen Daten.