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Im September letzten Jahres sind im Zuge der Activision Blizzard-Übernahme juristische Dokumente öffentlich geworden, die mögliche Schlüsselelemente von Microsofts Gaming-Strategie für die kommenden Jahre enthielten. Darunter fanden sich auch Pläne zur Einführung einer neuen, rein digitalen Version der Xbox Series X mit dem Codenamen "Brooklin". Insofern machte es zu dem Zeitpunkt noch den Anschein, als wolle sich Microsoft so bald wie möglich von den physischen Spieldatenträgern verabschieden.
Denn obwohl die meisten AAA-Spiele derzeit sowohl physisch als auch digital veröffentlicht werden, sind einige bereits nur noch als Download verfügbar. Prominente Beispiele dafür sind Alan Wake 2 vom Oktober letzten Jahres und Hellblade 2, das im Mai auf der Xbox erscheinen wird. Dennoch sei die Abschaffung der physischen Medien für Xbox derzeit keine Option, so Xbox-Chef Phil Spencer in einem kürzlich geführten Interview mit Game File. Spencer nach will das Unternehmen physische Medien weiter unterstützen, solange die Kunden noch ein Bedürfnis danach haben.
Er gab allerdings auch zu bedenken, dass "Spielkonsolen sozusagen die letzten elektronischen Geräte [seien], die noch ein Laufwerk haben". Trotz der Unterstützung von physischen Datenträgern, wolle das Unternehmen diese nicht überproportional zur Kundennachfrage fördern. Letztlich wolle sich Xbox so an seine Kunden anpassen. Von denen kauft mittlerweile eine Mehrheit seine Spiele digital. Bereits heute soll es AAA-Spiele geben, die auf der Xbox auf einen digitalen Anteil von über 80 % kommen.
Neben dem Trend sei laut Spencer aber auch die Hardware der Laufwerke selbst immer mehr ein Problem. Allein mit Hinblick auf die Anzahl der Hersteller, die noch Laufwerke bauen, wird die Beschaffung zunehmend schwieriger und zu einem Kostenfaktor. Welche Rolle physische Medien daher in der nächsten Generation spielen werden, bleibt abzuwarten. Die Zukunft der digitalen Spiele dagegen scheint gesichert.