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Nachdem Samsung den Fokus in diesem Jahr bislang auf Smartphones gesetzt hatte, war die Präsentation neuer Tablets überfällig. Zwar stellten die Südkoreaner vor wenigen Tagen die Galaxy-Tab-3-Familie vor, aus dem Windows-Lager war aber nichts zu vernehmen. Mit den nun vorgestellten Modellen ATIV Tab 3 und ATIV Q hat man dies aber nun nachgeholt, im letzteren Fall sogar eher überraschend.
Denn hinter dem ATIV Q verbirgt sich ein waschechtes Dual-Boot-System, auf dem nicht nur Windows 8, sondern auch Android eingesetzt wird. Wie Samsung dies realisiert, war vor Ort in London keinem Mitarbeiter zu entlocken, vermutet wird schlicht ein Emulator, in dem Android ausgeführt wird. Dem Nutzer dürfte die im Hintergrund eingesetzte Technik dabei aber egal sein, solange es nicht zu Inkompatibilitäten führt. Im Alltag kann zwischen beiden Plattformen ohne größere Unterbrechung gewechselt werden. Per Knopfdruck wird zwischen Android und Windows umgeschaltet, beide Betriebssysteme laufen gleichzeitig. Zudem können Verknüpfungen zu Android-Applikationen in Windows 8 abgelegt werden, im Gegenzug kann die Charms-Bar auch aus Android heraus aufgerufen werden.
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Beim Display setzt Samsung wie auch beim ATIV Book 9 Plus auf 3.200 x 1.800 Pixel bei einer Diagonalen von 13,3 Zoll. Und wie auch beim neuen Notebook konnte die Anzeige auch beim ATIV Q mit einer scharfen Darstellung und einer guten Farbdarstellung überzeugen. Ebenfalls gut gefallen hat der Verwandlungsmechanismus, der über insgesamt zwei Scharniere realisiert wird. Dadurch kann das ATIV Q als klassisches Tablet oder Notebook eingesetzt werden, darüber hinaus sind aber auch weitere Display-Positionen möglich. Im sogenannten Floating-Modus, in dem das Display leicht versetzt oberhalb der Tastatur schwebt, wirkte die Konstruktion aber leicht instabil; hier sollte Samsung bis zur Markteinführung noch Änderungen vornehmen. Sollten sich dann die Erwartungen bezüglich der angedeuteten Leistung bewahrheiten, dürfte das ATIV Q eines der interessantesten Convertibles werden. Denn trotz leistungsfähigem Intel Core i5 soll der Akku bis zu neun Stunden Betriebszeit ermöglichen.
Einen gänzlich anderen Weg beschreitet man hingegen mit dem ATIV Tab 3. Bei diesem handelt es sich um ein klassisches Windows-Tablet, das auf Intels Atom-Plattform setzt. Das 10,1 Zoll große Display löst mit 1.366 x 768 Pixel auf und kann deshalb nicht mit dem ATIV Q mithalten, im Gegenzug soll das ATIV Tab 3 das derzeit dünnste Windows-Tablet sein; Samsung spricht von 8,2 Millimetern. Verarbeitung und Haptik konnten bei beiden Neuheiten überzeugen, der jeweils beigefügte S Pen dürfte die Bedienung insbesondere bei Texteingaben deutlich vereinfachen.
Angaben zum Preis oder zum Verkaufsstart blieb Samsung allerdings schuldig, das ATIV Tab 3 soll aber mit Office 2013 ausgestattet werden.