NEWS

Googles Hugo Barra hofft auf bessere Androidtablets

Portrait des Authors


Googles Hugo Barra hofft auf bessere Androidtablets
4

Werbung

Die Androidtablets hatten keinen einfachen Start. Apple hatte mit dem iPad einen neuen Markt erschlossen und Google musste gemeinsam mit seinen Partnern mühsam den Vorsprung aufholen, den sich der Konkurrent bei den Geräten selbst, aber auch beim Betriebssystem und beim Ökosystem erarbeitet hatte. Doch die Zahl der verkauften Androidtablets ist in den letzten Monaten sprunghaft angestiegen. Mittlerweile wird fast jedes zweite verkaufte Tablet mit Android ausgeliefert. Im Gespräch mit The Verge äußerte sich Hugo Barra, der Vice President von Googles Android Produktmanagement, nun zur aktuellen Lage für Androidtablets und zu den Zukunftsperspektiven.

Ein wichtiger Punkt für die Zukunftsfähigkeit der Androidtablets ist unzweifelhaft das App-Angebot. Auch wenn es keinen Mangel an Android-Apps gibt, so lässt die Anpassung an die Nutzung auf dem Tablet teilweise doch zu wünschen übrig. Viele Apps entsprechen anders als auf dem iPad einfach der Smartphonevariante. Dock Barra gibt sich überzeugt, dass mittlerweile zumindest über 60 Prozent der Androidapps mit einer passenden Tablet-Benutzeroberfläche verfügbar sind.

The absolute position that we're in is one where well over 60 percent of the apps that you'd expect in a given category are already available with a decent tablet UI.

Wichtig ist aber auch der Gamingbereich. Mit Android 4.3 wird nun Open GL ES 3.0 unterstützt. Dadurch wird zum einen das Rendering beschleunigt, zum anderen soll die Grafikqualität steigen. Mit der Google Play Games-App werden Nutzer darüber auf dem Laufenden gehalten, was sie für Achievements erreicht haben und was ihre Freunde spielen. Ein Großteil der erfolgreichen Tabletspiele würden mittlerweile auf Androidtablets verfügbar sein.

Etwas skeptischer zeigt sich Barra, wenn es um die Hardware geht. Die verfügbaren Androidtablets wären noch nicht optimal.

I really do think that the Android ecosystem hasn't yet put its best foot forward, when it comes to tablets.

Besonders der Verkaufspreis würde anders als bei den Androidsmartphones oft zu wünschen übrig lassen. Das neue Nexus 7 zeigt seiner Auffassung nach gut, was ein 200 US-Dollar-Tablet bieten kann. Gleichzeitig erwartet er von 300 oder 400 US-Dollar teuren Tablets dann auch einen entsprechenden Mehrwert, z.B. beim Material und der Verarbeitungsqualität.

Die deutliche Kritik der Google-Partner ist aber zumindest teilweise zu relativieren. Google kann die Nexusgeräte mit minimaler Gewinnspanne verkaufen, denn das Unternehmen macht vor allem mit den Softwareverkäufen Geld. Die Partner sind aber auf eine ordentliche Gewinnspanne bei den Tablets selbst angewiesen. Für die Endkunden ist es aber wünschenswert, wenn Google mit den Nexusgeräten den Wettbewerbsdruck erhöht. Entsprechend ist der Kommentar Barras zu sehen, dass der 400 US-Dollar-Preispunkt von Google im Auge behalten wird - ein neues Nexus 10 dürfte also wirklich zu erwarten sein.

Insgesamt sieht Barras das Android-Ökosystem noch etwas im Rückstand, der Abstand zur Apple-Konkurrenz verringert sich aber mehr und mehr:

In my opinion, the Android ecosystem has been lagging behind a little bit but is catching up.