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Jolla Tablet mit Sailfish OS 2.0 im Hands-on

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Jolla Tablet mit Sailfish OS 2.0 im Hands-on
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Nicht so sehr von der Geschäftsstrategie nur eines großen Anbieters - in diesem Fall Apple oder Google - abhängig sein, das möchte Jolla mit seinem alternativen Betriebssystem Sailfish OS bieten. Auf dem Mobile World Congress wurde Sailfish OS nun in der Version 2.0 vorgestellt. Wir hatten die Möglichkeit, das Betriebssystem mit dem ebenfalls neuen Jolla Tablet ausführlich auszuprobieren.

Bei einem Blick auf das Tablet zeigt sich, dass Jolla an dieser Stelle vieles richtig gemacht hat. Das Tablet bietet ein optisch ansprechendes, minimalistisches Design und kommt in den Farben Schwarz und Weiß daher. Das Jolla Tablet, das sich mit 7,9 Zoll in der Größenordnung des iPad Mini bewegt, liegt gut in der Hand, besteht aber vollends aus Kunststoff. Obwohl es sich bei unserem Versuchsgerät noch um ein Vorab-Sample handelt, konnten die Verarbeitungsqualität sowie die Materialgüte bereits in weiten Teilen überzeugen, an manche Bereiche möchte Jolla aber noch einmal Hand anlegen. Das gilt auch für die Touchmatrix, die beim MWC-Gerät noch Probleme mit schnellen Bewegungen hatte - auch das soll bei der finalen Version behoben werden. 

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Auffällig beim Gerät ist auch, dass die physischen Einstellemente auf ein Minimum beschränkt wurden. So gibt es beispielsweise keinen Home-Button; aber auch an anderer Stelle unterscheidet sich Sailfish OS 2.0 deutlich von den bekannten Lösungen. Wer aus einer Anwendung heraus auf den Home-Screen zurückwechseln möchte, der wischt vom rechten Rand in das Display hinein. Wer dann auf dem Homescreen landet, findet keine App-Icon-Zusammenstellung vor, wie beispielsweise bei iOS, sondern mehrere Fenster, die minierte Versionen der Lieblings-Apps zeigen. Sollte es hier Updates geben, kann der Nutzer Änderungen sofort sehen, sind direkte Interaktionen wie das Schreiben einer neuen E-Mail möglich, wird dies durch einen kleinen leuchtenden Punkt angezeigt. Selbiges Designelement hat bei Sailfish OS 2.0 zentrale Bedeutung, denn es zeigt stets an, an welcher Stelle es in einer App weitergehen kann.

Eine weitere Besonderheit soll der so genannte Partnerspace sein, auf dem später Retail- oder Content-Partner direkt ihre Apps ablegen können - im Grunde genommen handelt es sich hier um ein Fullsize-Widget. Wer die klassische App-Übersicht aufrufen möchte, der kann dies von jeder Position aus tun, es muss einfach vom unteren Bildschirmrand nach oben gewischt werden. Wer wiederum vom oberen Rand herunterwischt, der kann aus verschiedenen Presetes wie einem Office-Mode etc. auswählen. Hier werden nicht nur die Einstellungen geändert, sondern auch das Hintergrundbild etc. angepasst. Das Tablet, das auf einem Atom-Prozessor basiert, hinterließ in unseren Versuchen einen recht flüssigen Eindruck.

Jolla betonte bei unserem Termin mehrfach, dass es sich bei der Software um eine vollständige Opensource-Lösung handelt, sodass alle Änderungen jederzeit transparent nachvollzogen werden können. Out-of-the-Box wird das Jolla Tablet ohne Android-Support ausgeliefert, das Nachrüsten der entsprechenden Kompatibilität soll aber sehr einfach sein. Bei den dann nutzbaren Android-Apps ist man im Anschluss nicht auf den Playstore beschränkt, sondern hat eine globale Auswahl.

Der erste Eindruck des Komplettpakets aus Tablet und Saifish OS 2.0 konnte auf dem Mobile World Congress durchaus überzeugen. Dennoch wird es für den kleinen finnischen Anbieter nicht einfach werden, sich einfach einen Platz in der aktuellen Tablet-Welt für sich zu beanspruchen - zu groß ist die Marktdurchdringung der etablierten Größen.

Quellen und weitere Links

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