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Mit der Dreigleisigkeit in Apples Tablet-Familie könnte es demnächst vorbei sein. Denn dem iPad mini als kleinstem Mitglied droht nach dem Start im Jahr 2012 nun das Aus. Ein Schritt, der mehr als eineinhalb Jahre nach der dritten und bislang letzten Überarbeitung nicht wirklich überraschend käme. Im Gegenteil: Inzwischen wirkt es aufgrund des Mitte März vorgestellte iPad überflüssig.
Gegenüber BGR erklärte eine nicht näher genannte Quelle, dass das iPad mini 4 intern von mehreren Seiten unter Druck geraten sei - die Rede ist von Kannibalisierung. Festgemacht wird das vor allem an zwei Gründen.
Mit dem Start der ersten Generation Ende 2012 füllte das iPad mini mit seinem 7,9 Zoll großen Display die Lücke zwischen iPad 4 (9,7 Zoll) und iPhone 5 (4 Zoll). Die Rolle der inzwischen dritten Generation wurde ab 2014 teilweise vom iPhone 6 Plus übernommen, das vielen Nutzern mit seiner 5,5 Zoll großen Anzeige für Aufgaben ausreichte, für die bislang zum iPad mini gegriffen wurde. Hinzu kam eine generell sinkende Nachfrage nach Tablets dieser Größenordnung, die auch an Apple nicht spurlos vorbeiging.
Für das Unternehmen wahrscheinlich aber viel wichtiger: Das iPad mini 4 hat aufgrund der aktuellen Preisstruktur massiv an Attraktivität verloren. Stellten die ersten Generationen noch den günstigsten Einstieg in die iPad-Welt dar, übernimmt diese Aufgabe inzwischen das Mitte März vorgestellte iPad. Das ist bereits für 399 Euro erhältlich, das günstigste iPad mini 4 kostet hingegen 479 Euro. Mit 128 GB fällt dessen interner Speicher zwar deutlich größer aus (iPad: 32 GB; 128 GB kosten 499 Euro), gleichzeitig ist es technisch aber unterlegen. Für viele dürfte das iPad deshalb die bessere Wahl sein.
Nicht bekannt ist, welchen Anteil das iPad mini 4 zuletzt an Apples Tablet-Verkäufen hatte. Für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2017 vermeldete das Unternehmen vor zwei Wochen 8,92 Millionen verkaufte Tablets - ein Minus von 13 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Nicht unwahrscheinlich ist, dass das kleinste Tablet nur auf den dritten Rang gekommen ist.
Abzuwarten bleibt, ob Apple sich auf der Anfang Juni stattfindenden WWDC zum Thema äußert.