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Mehr als ein Jahr nach der letzten Überarbeitung schickt Amazon eine neue Generation des Fire HD 10 ins Rennen. Statt sich dabei nur auf neue Hardware zu konzentrieren, spendiert man dem Tablet Alexa. Die Sprachassistentin wird vollständig integriert und hört wie bei Echo und Echo Dot aufs Wort.
Genau das dürfte sich als die wichtigste Neuerung entpuppen. Denn damit merzt Amazon den bislang größten Nachteil der Echo-Familie aus: den lediglich stationären Betrieb. Das neue Fire HD 10 kann hingegen wie jedes andere Tablet frei bewegt werden - zum Lesen auf die Couch, zu Unterhaltungszwecken in die Küche oder zum Shoppen ins Schlafzimmer. So lange dabei eine Internet-Verbindung besteht, kann Alexa problemlos gestartet werden. Dafür reicht es wie bei Echo und Echo Dot aus, das eingestellte Schlüsselwort zu nennen, um die Assistentin aufzuwecken. Der Funktionsumfang hängt dabei - auch das kennt man von der Echo-Hardware - von den installierten Skills ab. Der Skill der Deutschen Bahn steht somit ebenso zur Verfügung wie die für diverse Smart-Home-Plattformen.
Und die sind es, die die Integration von Alexa in das Fire HD 10 so interessant machen. Denn das Tablet kann so als Steuerzentrale für das eigene Heim genutzt werden und problemlos am jeweils bestmöglichen Standort platziert werden. Verlässt man Haus oder Wohnung, deponiert man das Tablet im Flur, um unmittelbar nach der Rückkehr per Sprache die Lampen zu aktivieren, ist man im Wohnzimmer, wartet es auf dem Couch-Tisch auf Kommandos. Frühmorgens lässt man sich hingegen im Bad die Nachrichten vorlesen, informiert sich über die Verspätung bei der Deutschen Bahn oder lässt sich den Wetterbericht anzeigen.
Letzteres darf dabei wortwörtlich genommen werden. Denn wie der noch immer nicht für Deutschland angekündigte Echo Show interagiert Alexa auf dem Fire HD 10 nicht nur per Sprache mit dem Nutzer, sondern auch über das Display. Das erhöht die Zahl der Informationen, die vermittelt werden können und beschleunigt zudem auch die Weitergabe; ein Bild mit den aktuellen Wetterdaten zeigt viel mehr, als Alexa innerhalb von 30 oder 60 Sekunden erzählen könnte.
Dabei profitieren Nutzer vom neuen Panel, das Amazon verbaut. Das löst nun mit 1.920 x 1.200 statt wie bisher mit 1.200 x 800 Pixeln auf; es bleibt bei 10,1 Zoll. Von Vorteil ist das natürlich auch bei der Wiedergabe von Filmen und Serien, aber auch bei Spielen. Denen kommt der etwa 30 % schnellere SoC entgegen, zu dem Amazon nur wenige Daten verrät. Genannt werden lediglich vier CPU-Kerne sowie ein maximaler Takt von 1,8 GHz; den RAM hat man auf 2 GB verdoppelt. Ebenfalls mehr gibt es in Bezug auf den internen Speicher, der je nach Variante entweder 32 oder 64 GB fasst. Per microSD lässt sich die Kapazität nachträglich erhöhen.
Zur weiteren Ausstattung gehören je eine Kamera auf der Vorder- und Rückseite mit 0,3 und 5 Megapixeln, ein WLAN-Modul mit ac-Unterstützung, Bluetooth und Stereo-Lautsprecher mit Dolby-Atmos-Zertifizierung. Der Akku unbekannter Größe soll Laufzeiten von bis zu zehn Stunden ermöglichen, geladen wird über eine Micro-USB-Buchse.
Ab Werk erhält das neue Fire HD 10 eine aktualisierte Version des eigenen Betriebssystems Fire OS. Wichtigste Änderung gegenüber der aktuellen Fassung ist die neue, personalisierte Startseite, die auch über den Reiter "Für Sie" erreichbar ist. Hierüber sollen Nutzer die auf anderen Geräten gestartete Wiedergabe nahtlos fortsetzen können - beispielsweise den auf einem Fire TV gestarteten Film oder ein über Audible angehörtes Hörbuch. Amazon selbst verspricht, dass "Für Sie" im Laufe der Zeit dazulernen und passende Vorschläge für Serien, Bücher, Musik und Apps unterbreiten soll.
Das schlicht gestaltete, aber gut verarbeitete Gehäuse wird es lediglich in einer schwarzen Version geben. Für farbliche Abwechslung sollen die separat erhältlichen Hüllen sorgen, die es für 29,99 Euro in Schwarz, Blau, Rot und Violett geben wird und die auch als Standfuß agieren. Das Fire HD 10 selbst wird Amazon seinen Prime-Mitgliedern für 159,99 Euro anbieten, alle anderen zahlen 179,99 Euro. Der Aufpreis für die 64-GB-Version wird jeweils 30 Euro betragen. Die Auslieferung soll am 11. Oktober starten, dann jedoch vorerst noch ohne Alexa Hands-free. Ein entsprechendes Update soll bis Jahresende nachgereicht werden.
Aber nicht nur das neue Tablet soll die Sprachassistentin erhalten. Auch die Vorgängergeneration inklusive der kleineren Fire-HD-Modelle sollen Alexa erhalten, aus technischen Gründen allerdings ohne die Hands-free-Bedienung.