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Auf der Bildungsmesse BETT ist ein Acer-Tablet auf Basis von Chrome OS gesichtet worden. Über eine solche Kombination wird bereits seit einem Jahr spekuliert, handfeste Hinweise zum Projekt Scarlet gab es aber nicht. Daran wird sich auch bis zur vermuteten Vorstellung im kommenden Mai nichts ändern, denn Kommentare gibt es weder von Acer noch von Google.
Zunächst berichtete ChromeUnboxed über das neue Tablet, das einen inzwischen gelöschten Tweet aufgriff. Dort geht man davon aus, dass es sich um ein 8- oder 10-Zoll-Tablet handelt, in dem ein SoC des chinesischen Herstellers RockChip steckt. Das deutet darauf hin, dass das Tablet eher im unteren Preisbereich angesiedelt sein wird - auch ein hohes Leistungsniveau sollte angesichts der aktuellen RockChip-SoCs nicht erwartet werden.
Unstrittig ist jedoch, dass Chrome OS zum Einsatz kommt. Damit will Google, so zumindest die Annahme, eine Lücke zwischen Android-Tablets und Chromebooks schließen. Letztere bieten für den Einsatz unter anderem im Bildungsumfeld deutlich mehr Komfort und Funktionen als erstere, sind bislang aber entweder vergleichsweise teuer oder schlicht zu groß. Ein Chrome-OS-Tablet würde hingegen Funktion und kompakten Formfaktor verknüpfen, im Falle von Scarlet käme eine Stylus-Funktion hinzu; ein solcher soll dem Acer-Tablet beiliegen, entwickelt gemeinsam mit Staedtler.
Die offizielle Enthüllung dürfte Google auf der diesjährigen I/O vornehmen, die am 8. Mai startet. Ob es dann bei Acer als erstem Partner bleibt, ist nicht klar. Bislang ging man davon aus, dass ein Chrome-OS-Tablet unter dem Label Made by Google verkauft wird - analog zu den Pixel-Smartphones.
Gut möglich also, dass Google gleich mehrere derartige Geräte zeigen wird. Wichtiger dürfte aber gerade für Entwickler sein, was sich mit der neuen Kombination aus Formfaktor und Betriebssystem ändern wird. Denn damit wird Googles Plattformstrategie noch ein Stück unübersichtlicher. Offen ist beispielsweise, welche Rolle Fuchsia einnehmen soll. Das komplett neue Betriebssystem kann inzwischen auf dem Pixelbook getestet werden und wird als Android-Nachfolger gehandelt. Denkbar also, dass Fuchsia mittel- oder langfristig die erste Wahl für Smartphones wird und Chrome OS auf Tablets und Notebooks zum Einsatz kommt.