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Die nächste Speichertechnik steht vor der Tür: Auf dem IDF zeigten Intels Partner Micron, Kingston und einige andere Hersteller erstmals laufende DDR4-Plattformen, die Ende des Jahres auf den Markt kommen werden. Zudem gab Intel in diversen Technical Sessions bereits einen Einblick in die Vorteile der neuen DDR4-Architektur. Platformen, die DDR4 unterstützen, werden wohl Haswell-E und Skylake sein, weiterhin einige angepasste Haswell-Xeon-Modelle im Server-Bereich. Aus diesem Grund wird man DDR4 wohl auch zunächst nicht im Desktop-Bereich finden, sondern hier erst Ende 2014/Anfang 2015 entsprechende Modelle sehen.
DDR4 hat gegenüber DDR3 und DDR3L einige Vorteile. Natürlich ist ein Geschwindigkeitszuwachs vorhanden, der schon dadurch erreicht wird, dass DDR4 bereits beim Start mit 2133 MHz getaktet sein wird. In Gesprächen mit den Firmen auf dem IDF, z.B. Kingston und G.Skill, fanden wir heraus, dass man wohl auch recht schnell plant diese 2133 MHz anzuheben. Die 3200 MHz wird man wohl gerade bei entsprechenden Gaming- und Overclocking-Modulen recht schnell sehen.
Neben dem Geschwindigkeitszuwachs ist auch der Stromverbrauch ein Kriterium für DDR4. Gegenüber DDR3L wird die Spannung von 1,35V auf 1,2V abgesenkt, zudem stehen andere Stromspar-Möglichkeiten zur Verfügung, um im Standby-Betrieb den Stromverbrauch zu senken. Letztendlich sind Qualitätsgründe und Platzgründe für Intel entscheidend, die nächsten CPU-Generationen auf DDR4 umzuschwenken.
Auf der folgenden Folie sieht man sehr schön, dass die stromsparenden Faktoren nicht nur mit der niedrigeren Spannung zu begründen sind, sondern auch diverse andere Faktoren eine Rolle spielen.
Intel rechnet damit, dass DDR4 nach der Einführung im Jahr 2014 erst im Jahr 2015 richtig Schwung aufnimmt. Nach dem Launch in diesem Jahr wird man im Jahr 2014 zunächst im Serverbereich diverse Lösungen vorfinden, im Jahr 2015 dann im Desktop-Bereich. Einen wirklich großen Marktanteil wird DDR4 dann aufgrund des Preisverfalls und der Durchsetzung am Markt dann erst im Jahr 2016 erreichen (lt. Prognosen 38%). Zunächst werden demnach DDR4-Systeme wohl nur im High-End-Bereich zu finden sein - oder dort, wo ein etwas teurerer Speicher keinen allzu großen Effekt auf die Gesamtkosten hat.
Auf dem Stand von Kingston fanden wir auch ein DDR4-Demo-System mit 192 GB Kapazität und 2133 MHz Taktfrequenz. Das System an Intels DDR4-Stand zeigte hingegen ein normales Sockel-2011-Mainboard (gekennzeichnet als "Sockel-2011-3") mit einem angepassten Xeon-Prozessor, der vier DDR4-Speichermodule wohl im Quad-Channel-Betrieb bei 2133 MHz angesteuert hat. Über Performancewerte oder konkrete Bandbreiten-Angaben wollten uns sowohl Intel als auch Kingston noch keine Angaben machen, da beide Systeme auch noch in der Entwicklungsphase sind.
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In einer Intel-Veranstaltung zeigte man auf einer Folie zudem eine sehr gute Gegenüberstellung zwischen DDR3, DDR3L und DDR4, bei der alle wichtigen Features und Veränderungen sichtbar sind: