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Derzeit produzieren eigentlich nur drei Hersteller DRAM-ICs, die dann in der Folge von fast unzähligen Herstellern erworben und auf ihre Module verbaut werden. Neben Micron und Samsung ist dies auch SK Hynix. Alle drei Hersteller produzieren ihre Chips, nehmen eine interne Selektion vor und verkaufen die Batches dann frei am Markt. Firmen wie Corsair, G.Skill und viele mehr bieten auf die unterschiedlichen Batches, abhängig von der möglichen Taktung bzw. Qualität der Speicherchips. Samsung und Micron vertreiben auch eigene Marken bzw. Speichermodule, nicht aber SK Hynix, wo man bisher noch ohne hauseigene Marke auskommt. Dies soll sich nun mit KLEVV ändern.
Dabei wird KLEVV aber nicht direkt als SK Hynix auftreten, die ihrerseits zur SK Group gehören, welches ein Firmenkonstrukt beinhaltet. Die SK Group hat mit Essencore einen weiteren Unternehmenszweig gegründet, unter dem KLEVV letztendlich auftreten soll. Aus technischer Sicht und vor allem für die Konkurrenz dürfte durch eine solche Marke unter dem Schirm von SK Hynix einiges an Bewegung in den Markt kommen. So werden vermutlich Hynix MFR ICs verwendet werden, die unter Overclockern immer recht beliebt sind. Sollte sich KLEVV also über eine Art Vorzugsrecht die Batches an guten Hynix MFR ICs schnappen können, könnten damit andere Markten wie Corsair und G.Skill leer ausgehen bzw. nur noch an die weniger guten Batches kommen. Zudem konzentriert sich KLEVV auf den besonders lukrativen High-End- und Gaming-Markt, in dem die Margen deutlich höher sind, als im Volumen-Bereich.
KLEVV steht aber noch am Anfang und hat noch lange keine Produkte am Markt. Mit Newegg hat man aber zumindest schon einmal in den USA einen großen Partner gefunden. Noch unklar ist, wie die Distribution in Europa und Asien von statten gehen soll. Aber sicherlich gehört gerade der deutsche Markt hier zu einem der wichtigsten Ländern.
Vor wenigen Tagen präsentierte KLEVV auf der Pax South in den USA erste fertige Produkte. Die Speichermodule sind allesamt mit einem Kühler sowie LEDs versehen. Auch erste Details zur KLEVV-Cras-DDR4-Serie sind bereits genannt worden. Demnach sollen die Module in Kapazitäten von 2x 4 GB bis 4x 8 GB erscheinen. Die Taktraten sehen wie folgt aus:
- DDR4-2133 (15-15-15 @ 1,2 Volt)
- DDR4-2666 (15-15-15 @ 1,2 Volt)
- DDR4-2800 (16-16-16 @ 1,2 Volt)
- DDR4-3000 (16-18-18 @ 1,35 Volt)
- DDR4-3200 (16-18-18 @ 1,35 Volt)
Auch eine DDR3-Serie steht bereit, die ebenfalls Kit-Kapazitäten von 8 bis 32 GB erreicht. Aufgeteilt in zwei unterschiedliche Leistungsklassen stellt sich dies wie folgt dar:
KLEVV Urbane DDR3
- DDR3-1600 (9-9-9 @1,5 Volt)
- DDR3-1866 (9-10-9 @ 1,5 Volt)
- DDR3-2133 (10-12-12 @ 1,6 Volt)
- DDR3-2400 (11-13-13 @ 1,65 Volt)
- DDR3-2666 (12-13-13 @ 1,65 Volt)
- DDR3-2800 (12-14-14 @ 1,65 Volt)
- DDR3-2933 (12-14-14 @ 1,65 Volt)
- DDR3-3200 (13-15-15 @ 1,65 Volt)
KLEVV Neo DDR3
- DDR3-1600 (9-9-9 @ 1,5 Volt)
- DDR3-1866 (9-10-9 @ 1,5 Volt)
- DDR3-2133 (10-12-12 @ 1,6 Volt)
- DDR3-2400 (11-13-13 @ 1,65 Volt)
Zunächst einmal konzentriert man sich also auf den Speichermarkt. KLEVV soll aber auch NAND-Speicher aufkaufen, so dass im Laufe des Jahres 2015 auch mit der Veröffentlichung von Speicherkarten und SSDs zu rechnen sei. Es wird spannend sein, zu beobachten, welches Einfluss KLEVV auf den Speichermarkt haben wird und wie man sich gegen die Konkurrenz in dieser Hinsicht positioniert. Das Potenzial zum Big Player hat KLEVV.
Update:
Offiziell wiederspricht SK Hynix der Darstellung, dass ein direkter Zusammenhang zwischen SK Hynix und KLEVV besteht. KLEVV sei eine Tochter von Essencore, die aber wie SK Hynix Teil der SK Group sind. Somit mag zwar kein direkter Zusammenhang zwischen beiden Unternehmen bestehen, gewisse Beteilungen sind aber dennoch vorhanden.
Danke an waro245 für den Hinweis!