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In den letzten Tagen ist einiges "unter der Haube" bei Hardwareluxx passiert. Zum einen gab es eine kurze Downtime, weil wir unser Content Management System auf die neueste Version aktualisiert haben, zum anderen wurden gleichzeitig aber auch auf Serverseite einige Veränderungen durchgeführt. Kernpunkt war der Austausch einiger "älterer" SSDs und das Aufrüsten des Speichers unseres Webservers. In diesem kleinen Artikel zeigen wir die Veränderungen.
Das letzte "Serverupgrade" von Hardwareluxx und insbesondere ein passender Artikel dazu ist schon ein paar Jahre her. Zuletzt berichteten wir im Jahr 2011 von unseren Servern, als wir die ersten SSDs einsetzten und über Performancegewinne sowie Energieeinsparungen sprachen. Seit dem haben wir zwar immer mal wieder kleinere Veränderungen an unseren Servern vorgenommen, aber diese sind eher kleinerer Natur gewesen. Beispielsweise wurde mit der Verwendung eines ESX-Servers für unsere Hardwareluxx.ru- und Hardwareluxx.com-Webseiten eine schnelle Netzwerkverkabelung notwendig und wir haben alle drei aktuellen Server mit einer 10-GB-Ethernet-Verbindung miteinander verbunden.
Beim aktuellen Update standen nun zwei Dinge im Vordergrund:
- ein bislang nur partiell genutzter Server sollte unser neuer Webserver werden. Hierfür benötigten wir aber einen deutlichen Speicherausbau und zudem neue SSDs
- unser bisheriger, hauptsächlich genutzter Server wird zum alleinigen Datenbankserver. Durch diese Aufteilung können wir die Performance zu Lastzeiten deutlich besser skalieren.
Es mag verrückt klingen, aber an den CPUs unserer Systeme und an den schon jahrelang im Einsatz befindlichen Supermicro-Mainboards mussten wir weiterhin nichts ändern. Sie laufen mittlerweile schon teilweise seit 2010 ohne Probleme (hier unsere Wartungsankündigung aus dem Jahre 2010), die damals überdimensionierten CPUs leisteten gute Arbeit in den letzten Jahren und selbst zu Lastzeiten gab es keinen CPU-Engpass. Wenn die Reaktionszeit unseres Servers aufgrund von einem Besucheransturm höher wurde, lag dies meistens an dem I/O-Durchsatz oder an fehlendem Speicher. So setzen wir weiterhin auf in 32-nm-Technik gefertigte Xeon-Prozessoren im einen Server und auf 45-nm-Technik (!) mit zwei W5580 im anderen Server.
Anbei eine Übersicht der beiden Server von Hardwareluxx:
Aktuelle Server für Hardwareluxx.de | ||
Modell | Server I (Webserver) | Server II (Datenbank) |
Prozessoren | 2x Intel Xeon DP E5620 (4x 2,4 GHz) Gulftown, 32 nm, 12 MB L3-Cache, 80 Watt TDP | 2x Intel Xeon W5580 (4x 3,2 GHz) Gainestown, 45 nm, 8 MB L3-Cache, 130 Watt TDP |
Mainboard | Supermicro X8DT3 | Supermicro X8DTN+ |
RAM | 192 GB Crucial DDR3-1600 CL11 reg. ECC (12 Module) | 192 GB Kingston DDR3-1333 reg. ECC (12 Module) |
Raidcontroller | Intel RS2BL040 SAS-2 mit BBU-7 | Intel RS2BL040 SAS-2 mit BBU-7 |
Festplatten | 4x OCZ Vector, 480 GB | 4x Corsair Neutron SSDs, 240 GB |
Redundantes Netzteil | ja, 700 W Gold | ja, 720 W Gold |
Sonstige Hardware | Intel 10-GB-Ethernet-Adapter (PCIe) | Intel 10-GB-Ethernet-Adapter (PCIe) |
Neu sind hingegen die SSDs und die Crucial-Speichermodule im Server I:
Neue SSDs: OCZ Vector mit 480 GB, 4 Stück
Die OCZ Vector ist unseren Lesern schon aus einem Lesertest bekannt, aber auch in der Redaktion hatten wir das Laufwerk schon getestet. Die vier Vector-SSDs ersetzen die bislang eingesetzten OCZ Deneva - also quasi ein Tausch innerhalb eines Herstellers. Während die Denevas aber dediziert für den Serverbetrieb ausgelegt waren, auch wenn es MLC-Drives waren, sind die Vector-SSDs eigentlich Consumer-SSDs, wenn auch mit einer High-End-Ausrichtung. Wir haben uns trotzdem für diese Laufwerke entschieden, da wir seit unserem Härtetest nicht davon ausgehen, dass wir die SSD "kaputtschreiben" können.
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Zudem setzen wir in unserem Server auf ein RAID10, welches wir mit den vier SSDs bauen. Theoretisch können also eine bis maximal zwei SSDs ausfallen, ohne dass wir Daten verlieren. Da wir weiterhin den bereits vorhandenen Intel RS2BL040-Controller einsetzen wollten, waren wir auf SATA-SSDs festgelegt. Ansonsten wäre auch eine schicke SSD-Lösung auf PCI-Express-Basis in Frage gekommen - aber diese hätte auch deutlich mehr gekostet. Die vier Vector-SSDs sind mit knapp 210 Euro pro Stück deutlich preisgünstiger als derartige Profi-Lösungen, wobei wir mit den vom Controller gelieferten knapp 1,1 GB/s Transferleistung im RAID 10 auch vollkommen zurechtkommen.
Fun-Fact: Natürlich haben wir uns auch einmal die ausgebauten Denevas angesehen und anhand von Crystal Disk Info nach dem Zustand geschaut, wie nach drei Jahren Betriebsdauer der Zahn der Zeit an den SSDs genagt hat. Interessanterweise sind natürlich die Angaben zu den Betriebsstunden beeindruckend (20447 Stunden bei nur 56 Reboots) und auch die Host-Lese- und Schreibvorgänge sind mit fast 40 TB Lesen und 13,5 TB Schreiben enorm, aber CrystalDiskMark gibt noch 100% Gesamtzustand an und es gibt auch nur eine geringe Anzahl schadhafter Blöcke.
Neue Speichermodule: Crucial DDR3-1600 reg. ECC CL11 mit 16 GB (12 Module)
In der alten Ausbaustufe hatten wir 48 GB im Server. Auch das war nicht wenig, aber für unseren Webserver hätte es nicht ausreicht. In das Supermicro-Board passen Dank 12 Speicherslots maximal 192 GB und wir hielten Ausschau nach passenden Modulen, die mit dem Supermicro-Board kompatibel sind. Eigentlich gibt es für den Serverbereich nur wenige Hersteller, die qualitativ hochwertige und zugleich preislich attraktive Module herstellen, Crucial ist seit eh her einer der Hersteller. Wir können uns noch gut an die ersten Sammelbestellungen in unserem Forum erinnern, die wir im Jahr 2001 bereits gemacht hatten, als Crucial-Speichermodule noch nicht in Deutschland verfügbar waren und die Micron BH-5-Chips am Markt die beliebtesten bei Overclockern gewesen sind.
Heute muss man derart komplizierte Wege nicht mehr einschlagen, Crucial-Module sind überall verfügbar und wir haben uns für die 16-GB-Variante der Servermodule mit 1600 MHz und CL11 entschieden. Die Module entsprechen dem DDR3 reg. ECC-Standard und sind für den Chipsatz bzw. das Mainboard perfekt geeignet. Mit 12 dieser Module bekommen wir im Vollausbau genau die gewünschten 192 GB. Crucials Servermodule haben in unseren Systemen dabei noch nie Probleme bereitet, sie liefen immer sauber und stabil und ohne Ausfall.
Der Vorteil von so einem großen Speicherausbau liegt für uns in zwei wichtigen Gründen: Zum einen können wir die meisten Inhalte von Hardwareluxx im RAM cachen, die Auslieferung wird also entsprechend schnell und es muss wenig auf die SSDs zugegriffen werden. Weiterhin ist es aber auch möglich, viele Requests gleichzeitig abzuarbeiten, sodass es zu wenigen Engpässen kommt.
Momentan hat der Server sogar noch etwas Luft nach oben:
Mit dem Umschwung auf den neuen Server und die neue Software sind wir technisch erst einmal wieder gut aufgestellt. Einen kleinen Ausblick können wir auf 2016 geben: Unser primäres Ziel ist nach der Modernisierung der Technik im Hintergrund nun die Modernisierung des Designs und der Funktionalitäten. Hier werden wir nach und nach ein paar Neuerungen einpflegen, die sicherlich mittlerweile notwendig sind, aber wir haben auch diverse Ideen für gänzlich Neues.