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Während zuletzt in erster Linie NAND-Flash deutlich günstiger wurde und somit zu geringeren Preisen für SSDs, SD-Karten und USB-Sticks führte, tat sich bei DRAM vergleichsweise wenig. Nun aber ist der Preisverfall auch hier unübersehbar. Innerhalb von drei Monaten sollen die Großhandelspreise um etwas 10 % gesunken sein. Und Entspannung ist Branchenkennern zufolge nicht in Sicht.
Laut DRAMeXchange kostete ein 4-GB-Modul, das vertragsgemäß im dritten Quartal 2018 geliefert werden sollte, im Schnitt 34,50 US-Dollar. Bei den für das laufende vierte Quartal fälligen Modulen sollen es hingegen nur noch 31,00 US-Dollar sein - ein Minus von 10,14 %. Nicht anders sieht es bei 8-GB-Modulen aus. Hier sank der Preis um 10,29 % von 68,00 auf 61,00 US-Dollar. Dabei handelt es sich aber den Angaben zufolge lediglich um eine Bestandsaufnahme. Denn es können nicht ausgeschlossen werden, dass die Preise im November oder Dezember abermals nachgeben werden.
Erste Anzeichen habe es bereits Anfang 2018 gegeben. Zwar stiegen die durchschnittlichen Preise für Module bis zum dritten Quartal leicht, doch bei den verbauten 1-GBit-Chips soll es früh größere Abweichungen nach unten hin gegeben haben. Dass es nun schneller und und in einem größeren Umfang als angenommen nach unten geht, soll mehrere Umstände haben. So wird unter anderem auf die Tatsache verwiesen, dass die Bedeutung von 8-GB-Modulen zugenommen habe und diese früher als erwartet die kleineren 4-GB-Pendants in Bezug auf die Stückzahlen überholen werden.
Hinzu kommt jedoch eine allgemeine Überversorgung, die den Preis drückt. Diese kommt durch zu hohe Kapazitäten, aber auch fehlende andere PC-Komponenten zustande. Dabei verweist DRAMeXchange explizit auf Intel und die Fertigungsprobleme des Unternehmens. So hätten OEMs mangels Prozessoren weit weniger Systeme fertigen können, was zu geringeren Abnahmen in anderen Bereichen geführt habe.
Mit einer baldigen Umkehr der Entwicklung wird nicht gerechnet. So wird damit gerechnet, dass DRAM-Anbieter und OEMs im ersten Quartal 2019 zunächst einmal ihre Lager leeren werden, was einen weiteren Preissturz im Bereich von etwa 10 % bedeuten könnte. Für das gesamte Jahr 2019 wird dann mit einem durchschnittlichen Verkaufspreis gerechnet, der 20 % unter dem von 2018 liegen wird.