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Da China in Zukunft beim Thema Computer-Hardware nicht mehr so stark vom Ausland abhängig sein möchte, begann die Volksrepublik bereits in der Vergangenheit mit der Entwicklung eines eigenen Prozessors und eines Grafikchips. Jetzt hat das im Jahr 2016 in China gegründete und staatlich unterstützte Halbleiter-Startup Changxin Memory Technology mit der Massenproduktion des ersten lokal entwickelten dynamischen DRAM-Chips (Dynamic Random Access Memory) des Landes begonnen.
Somit bewegen sich die Chinesen einen Schritt weiter in Richtung völlige Eigenständigkeit bei Halbleitern. Aufgrund des andauernden Handelskrieges zwischen den Vereinigten Staaten und China sind Experten aktuell skeptisch, ob China es mit Speicherchip-Giganten wie Samsung und Micron aufnehmen kann. Der globale DRAM-Markt hatte im Jahr 2018 ein Volumen von rund 99,65 Milliarden US-Dollar und wird von dem südkoreanischen Mischkonzern Samsung dominiert. Im ersten Quartal konnte sich Samsung insgesamt 42,7 % des Marktes sichern. SK Hynix hielt hingegen 29,9 % und das US-Unternehmen Micron 23,0 % an Marktanteilen.
Stewart Randall, Leiter der Elektronik- und Embedded-Software des Shanghaier Beratungsunternehmens Intralink, gab zu Protokoll, dass die chinesische Regierung einheimische Unternehmen ermutigt, die lokal entwickelten DRAM-Chips zu nutzen um so die Halbleiterindustrie des Landes zu stärken. Somit verkaufen sich die lokal entwickelten und produzierten DRAM-Chips auf dem chinesischen Markt zwar gut, stehen aber auf anderen Märkten vor Hindernissen. Ausländische Konkurrenten sind den Chinesen bei der Technologie weiterhin überlegen.
Changxin Memory Technology hat laut eigenen Angaben rund 150 Milliarden RMB (rund 21,1 Milliarden US-Dollar) in das RAM-Projekt investiert. 2,5 Milliarden US-Dollar sind dabei in Forschung und Entwicklung sowie Kapitalanlagen geflossen. Das chinesische Startup gab zudem bekannt, dass es in der Anfangsphase eine Produktionskapazität von 120.000 Wafer pro Monat prognostiziert.