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Lange Zeit wurde es etwas still um den DDR4-SDRAM-Nachfolger. Selbst im Desktop-Segment wurde der DDR4-Speicher bereits im dritten Quartal 2014 mit der Haswell-E-Plattform eingeführt. Micron hat nun vermeldet, dass das Sampling vom DDR5-SDRAM begonnen hat. Da dieser Standard vorerst auf die kommenden Server-Systeme beschränkt sein wird, konzentriert sich Micron zunächst auf RDIMMs (Registered).
Ein Wechsel von DDR4 auf DDR5 liefert nicht nur eine theoretisch doppelte Performance und Speicherbandbreite, sondern senkt zudem auch ordentlich den Energiebedarf. Während der DDR4-JEDEC-Standard von 1.600 bis 3.200 MT/s (Megatransfer) spezifiziert wurde, reicht der DDR5-JEDEC-Standard demnach von 3.200 bis 6.400 MT/s. Diese Werte können 1:1 in die effektive Speichertaktrate in MHz umgemünzt werden. Insgesamt ist eine Leistungssteigerung bis 85 % zu erwarten. Dieser Wert kann in Zukunft mit den UDIMMs (Unbuffered) für die zukünftigen Desktop-Plattformen sogar noch übertroffen werden, auch wenn zunächst einmal das Ziel mit DDR5-6400-DIMMs erreicht werden muss.
Die bessere Energie-Effizienz wird durch eine weiter reduzierte RAM-Spannung (VDIMM) realisiert. Waren es mit dem DDR2- und DDR3-RAM 1,8 V respektive 1,5 V, sind es mit dem DDR4-Standard schließlich noch 1,2 V. Der nächste Schritt mit dem DDR5-RAM sind jedoch nicht 0,9 V, wie man annehmen könnte, sondern 1,1 V. Dies soll bereits ausreichen, um die Energie-Effizienz um zirka 30 % zu steigern.
Ein weiterer Nebeneffekt ist die höhere Skalierbarkeit der Speicherkapazität pro DIMM. Die LRDIMMs (Load Reduced) einmal ausgenommen, gibt es derzeit Module mit 2 GB bis 32 GB. In Verbindung mit DDR5 sind für den Anfang Module von 8 GB bis 64 GB vorgesehen. Zudem spricht Micron von einer besseren Verlässlichkeit, Verfügbarkeit und Wartungsfähigkeit, was gerade im Server-Segment eine sehr große Rolle spielt. Es wird generell noch einige Tage verstreichen, bis genügend DDR5-DIMMs und die dazugehörigen Server-Plattformen erhältlich sind.