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Offenbar arbeitet AMD (erneut) an einem Gegenstück zu Intels XMP (Extreme Memory Profile). Dabei handelt es sich um Overclocking-Profile für den Arbeitsspeicher, die diesen schnell und einfach auf vom Hersteller hinterlegte Taktraten und Timings einstellen. Intel führte mit den Alder-Lake-Prozessoren XMP 3.0 ein, welches weitere Profile für den Hersteller ermöglicht, aber auch das Anlegen eigener. AMD hatte sich an solchen Profilen bereits in der Vergangenheit versucht (A-XMP und AMP), blieb damit jedoch weitestgehend erfolglos, weil es an der Unterstützung durch die Speicherhersteller fehlte.
Die AMD RAMP getaufte Funktion tauchte in den vergangenen Wochen in den Gerüchten bereits auf, wird nun in den Changelogs zu HWiNFO v7.17-4660 Beta erneut aufgeführt. Neben einigen weiteren Änderungen werden vor allem zwei Punkte aufgeführt:
- Added preliminary support of AMD RAMP
- Enhanced support of future AMD AM5 platforms
RAMP steht laut Computerbase, die beim Entwickler von HWiNFO angefragt haben, für "Ryzen Accelerated Memory Profile". Technische Spezifikationen gibt es noch nicht, es ist allerdings davon auszugehen, dass AMD ähnlich wie bei XMP 3.0 Profile für DDR5 anlegen möchte. Diese können dann einfach im BIOS aufgerufen werden – Takt und Timings sollen dann automatisch eingestellt werden.
Die Ryzen-Prozessoren profitieren genau wie die Intel-Modelle von einer höheren Leistung des Arbeitsspeichers. In der Zusammenarbeit zwischen den CPU-Kernen und dem Arbeitsspeicher gibt es je nach Generation zudem einen gewissen Sweet Spot für den Betrieb. Hier spielen der Takt des Infinity Fabric und die Subtimings eine Rolle. Es lohnt sich also durchaus, sein System entsprechend zu optimieren. Doch über das Einstellen des DDR-Taktes hinaus trauen sich viele Nutzer nicht an die weiteren Einstellungen. Profile wie XMP sind hier extrem hilfreich.
AMD RAMP könnte in die gleiche Kerbe schlagen. Aber vieles wird davon abhängen, ob die Speicherhersteller diese anbieten. Gaming- und High-End-Speicher bietet durch die Bank XMP. Eben diese Verbreitung muss auch RAMP finden. Unklar ist, ob RAMP in gewisser Weise zu XMP kompatibel ist, bzw. das BIOS für die zukünftigen Ryzen-Prozessoren die XMP-Profile als RAMP-kompatibel anwenden kann.
Die Einführung von RAMP ist offenbar für die Ryzen-7000-Prozessoren alias Raphael auf der dann neuen AM5-Plattform geplant. Diese stehen für die zweite Jahreshälfte 2022 auf dem Plan.