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Arbeitsspeicher

Dell will neue RAM-Module zum Industriestandard machen

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Dell will neue RAM-Module zum Industriestandard machen
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Vor einigen Tagen macht Dell mit neuen Speichermodulen auf sich aufmerksam, zu denen es nun einige weitere Informationen gibt, die sich nun besser einschätzen lassen. Zunächst einmal in einigen Precision-Notebooks der Workstation-Serie kommen DDR5-Module im CAMM-Format (Compression Attached Memory Modules) zum Einsatz. Noch handelt es sich dabei um ein proprietäres Format der Module. Geht es nach Dell, soll sich dies jedoch ändern.

Zahlreiche Notebook-Hersteller sind je nach Modell dazu übergegangen, den Arbeitsspeicher direkt auf dem Logic-Board zu verlöten. SO-DIMMs bzw. die dazu notwendigen Steckplätze ermöglichen es kaum noch die Notebooks immer dünner und leichter zu machen. Eben hier sollen die CAMMs zum Einsatz kommen. Daneben sollen auch noch der Designaufwand, Effizienz und Kühleigenschaften für das neue Format sprechen.

CAMMs werden nicht mehr in Steckplätzen eingesetzt, sondern verfügen über Kontaktflächen, welche die Verbindung zum Mainboard herstellen. Im Vergleich zu den Steckplätzen werden somit vor allem die Signalwege vereinfacht bzw. verkürzt. Das flache Design spart laut Dell 57 % an Bauhöhe im Vergleich zu SO-DIMMs ein.

Letztendlich will Dell mit einem eigenen Format auch die aktuell vorhandenen Beschränkungen bei den SO-DIMMs hinsichtlich der Kapazität umgehen. 16 bis 128 GB sollen laut Dell in dieser Form möglich sein.

Laut Dell hat man für die CAMMs mit Intel zusammengearbeitet. Die Speicherchips stammen von SK hynix. Dell strebt aber letztendlich über die JEDEC eine Standardisierung an. Ziel ist es, dass Modulhersteller die CAMMs herstellen und auch andere Notebook-Hersteller diese einsetzen. Ob sich die CAMMs am Ende als neuer Standard durchsetzen werden, wird die Zeit zeigen müssen.

IBM entwickelt auch seine eigenen Standards

Die Module erinnern stark an die von IBM in den Power9-Servern eingesetzten RAM-Module. Die zu DDR3-Zeiten eingesetzten Speichermodule im x86-Bereich erreichten 16 oder 32 GB. Über den Einsatz von 72 oder gar 154 DRAM-Chips auf einem riesigen Modul mit eigener Spannungsversorgung kamen die Module von IBM auf 128 GB und mehr. Eigene Wege zu gehen kann für einen Hersteller also sinnvoll sein.

IBM ging es aber nicht nur darum, die Speicherkapazität über das übliche Maß hinaus zu bringen, sondern man konnte obendrein einige interessante Techniken umsetzen. So verfügen die IBM-Prozessoren dieser Generationen zwar über einen internen Speichercontroller, diese müssen aber nicht zwangsläufig direkt mit den Speichermodulen sprechen, sondern können auch mit den auf den Modulen verbauten Centaur-Chips kommunizieren, die wiederum selbst als ein eigener Speichercontroller agieren. Über diesen Weg ist es dann beispielsweise möglich, einen L4-Cache auf den Speichermodulen unterzubringen, bzw. einen solchen für den Prozessor anzubieten und zu erweitern.