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Samsung hat als erster Speicherhersteller angekündigt, den kommenden GDDR7-Speicher anbieten zu wollen. GDDR7 wird ein industrieweiter Standard für Grafikspeicher sein und nicht nur von Samsung hergestellt werden. Bei den Kapazitäten der Chips wird sich wenig tun, wohl aber bei der Geschwindigkeit. GDDR7 wird bei 32 GBit/s pro Pin loslegen, während GDDR6 und GDDR6X aktuell 24 GBit/s pro Pin erreichen.
Während bei GDDR6 in der Signalübertragung eine NRZ-Kodierung (Non-Return-to-Zero) zum Einsatz kommt, verwendet GDDR6X bereits ein PAM-4 (Pulsamplitudenmodulation), wie es auch ab PCI-Express 6.0 zum Einsatz kommen soll und bereits Standard in der Glasfaserübertragung ist. GDDR7 soll ein PAM-3 anwenden. Die finalen Spezifikationen für GDDR7 von der JEDEC fehlen allerdings noch.
Mit 32 GBit/s pro Pin bietet GDDR7 eine um 33 % höhere Bandbreite im Vergleich zu GDDR6. Man kann aber davon ausgehen, dass GDDR7 im Verlaufe der Entwicklung weiter verbessert wird und noch höhere Bandbreiten erreichen wird. Für GDDR6(X) liegt diese Spanne bei 19 bis 24 GBit/s pro Pin. Für GDDR7 kann man also durchaus davon ausgehen, dass später 36 GBit/s pro Pin erreicht werden.
An einem 256 Bit breiten Speicherinterface erreichen die aktuellen Grafikkarten eine Speicherbandbreite von etwa 768 GB/s. Mit GDDR7 kämen diese Karten auf 1.024 GB/s. Samsung verspricht eine um 20 % höhere Effizienz des GDDR7 gegenüber dem aktuellen GDDR6 mit 24 GBit/s pro Pin. Allerdings wird die Effizienz des Speichers üblicherweise in Energie pro Bit angegeben. Ob Samsung hier von einem 24-GBit/s-Pin-Vergleich von GDDR6 gegenüber GDDR7 spricht oder nicht, ist nicht bekannt. Dann aber sollte die Effizienzsteigerung deutlich höher sein. Im Gesamten sparsamer scheint GDDR7 jedenfalls nicht zu werden. Allerdings will Samsung eine Low-Power-Variante von GDDR7 auf den Markt bringen, was wohl dem eben genannten Umstand geschuldet ist.
Interessant ist auch das Package für den GDDR7-Speicher. Während GDDR6 und GDDR6X auf ein 180 FBGA setzen, wird GDDR7 ein 266 FBGA mit entsprechend 266 Pins verwenden. Daraus resultiert eine höhere Komplexität im PCB-Design, wenn neben der GPU vier, sechs oder gar acht Speicherchips platziert werden sollen. Wozu derart viele Pins notwendig sind, ist aktuell nicht bekannt.
Nach dem nun erfolgten Abschluss der Entwicklung des GDDR7 geht Samsung in die Phase der Validierung mit seinen Partnern über. Wann der Speicher in die Massenproduktion geht, gibt Samsung nicht an. Mit ersten Ankündigungen ist 2024 zu rechnen. Die Endkunden-Grafikkarten von AMD und NVIDIA dürften als erste Produkte aber ausfallen, denn zumindest NVIDIA wird erst 2025 die nächste GeForce-Generation im Programm haben.