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Ein um 59 % höherer Verlust als vor einem Jahr und dennoch viele zufriedene Gesichter: Mit seiner Bilanz für das zweite Quartal 2016 hat Tesla erneut verblüfft. Denn auch an der Börse hielten sich die negativen Reaktionen in Grenzen, im nachbörslichen Handel gab die Aktie nur rund 0,7 % nach – obwohl eine wichtige Aussage zur näheren Zukunft nur wenig belastbar ist.
Nach wie vor hält das Unternehmen am Ziel fest, im laufenden zweiten Halbjahr 50.000 Fahrzeuge ausliefern zu wollen. Wie ehrgeizig die Pläne sind, zeigt der Vergleich mit dem zweiten Quartal. Denn zwischen April und Juni wurden gerade einmal 14.402 Fahrzeuge ausgeliefert, was ein Plus von 25 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet. Laut Elon Musk befinde man sich aber auf einem guten Weg, die Produktion soll nun schrittweise bis zum vierten Quartal auf 2.400 Fahrzeuge pro Woche ausgebaut werden.
Ob dann unter dem Strich ein Gewinn übrigbleibt, darf jedoch bezweifelt werden. Schließlich peilt man nach wie vor die Marke von 500.000 Fahrzeugen pro Jahr an, was hohe Investitionen in die Fertigungskapazität bedeutet.
Im zweiten Quartal lag das Minus bei rund 293 Millionen US-Dollar, der Umsatz kletterte gleichzeitig um 32 % auf 1,27 Milliarden.
Eine Belastung könnte die Übernahme von Solar City sein. Tesla hatte angekündigt, den in finanziellen Schwierigkeiten steckenden Hersteller von Photovoltaik-Anlagen für 2,6 Milliarden US-Dollar übernehmen zu wollen. Laut Musk könnte man damit ein Komplettpaket anbieten und sich damit von der Konkurrenz absetzen. Zudem dürfte die Auslastung der Akku-Fabrik Gigafactory steigen – der erste Abschnitt der Anlage wurde erst vor wenigen Tagen eröffnet. Noch ist jedoch offen, ob der Kauf überhaupt zustande kommt. Denn nicht nur, dass die Zustimmung der Aktionäre fehlt, auch die Wettbewerbshüter müssen grünes Licht geben. Für Kritik sorgt die Tatsache, dass Solar City von Verwandten von Musk geführt wird und der Südafrikaner selbst dem Aufsichtsrat vorsteht.