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Ende September will Daimler zeigen, wie man Teslas Model S Konkurrenz machen will. Die nun enthüllte Studie dürfte bis dahin wenig hilfreich sein. Denn der Vision Mercedes-Maybach 6 ist weit von einem Alltagswagen entfernt, regt aber zum Träumen an. Die Chancen auf Realisierung dürften gen null tendieren.
Dabei sind die Eckdaten wenig exotisch. Mit 5,7 x 2,1 x 1,33 m fällt das Coupé zwar länger als eine übliche S-Klasse aus, eine Akkukapazität von 80 kWh sowie eine Leistung von 550 kW (748 PS) verteilt auf alle vier Räder sind hingegen Daten, die man im oberen Sportsegment erwarten darf. Gleiches gilt für die Höchstgeschwindigkeit, die die Stuttgarter mit 250 km/h angeben, Tempo 100 soll nach 4 s erreicht sein.
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Ganz - oder vielleicht sogar zu - alltäglich klingt das, was man bezüglich der Reichweite verspricht. Im NEFZ-Zyklus soll eine Ladung für 500 km reichen, im EPA-Test hingegen für mehr als 200 Meilen (rund 320 km); letzterer gilt als wesentlich genauer. Viel verspricht Daimler für das Laden. Denn der Vision Mercedes-Maybach 6 unterstützt von der Haushaltssteckdose über öffentliche Anlagen auch den CCS-Standard sowie das drahtlose Wiederbefüllen. Steht CCS zur Verfügung, werden Ladeleistungen von bis zu 350 kW erreicht. Binnen fünf Minuten soll genügend Ladung zur Verfügung gestellt werden, um eine Strecke von 100 km zurücklegen zu können. Dank zahlreicher Assistenzsysteme soll ein hoher Grad an Autonomie möglich sein.
Die Studie zeigt aber auch, wie das Cockpit der vielleicht nicht mehr ganz so fernen Zukunft aussehen könnte. Dominierend sind große und optisch gelungen integrierte Displays, die bis weit in die Türen reichen. Zusätzlich kann die Frontscheibe zur Darstellung von Informationen genutzt werden, die Steuerung erfolgt in weiten Teilen über Gesten, herkömmliche Tasten sind nicht zu erkennen. Durch verschiedene Sensoren soll das Fahrzeug einige Vitalfunktionen der Passagiere erkennen und reagieren können. Unter anderem soll die Klimatisierung der Sitze so den entsprechenden Situationen angepasst werden.
Mit dem Design greift Daimler die Tradition der Aero-Coupés auf. Diese zeichnen sich vor allem durch eine sehr lange Motorhaube aus. Am Heck setzt man hingegen auf „boat tail"-Formen. Hier fallen vor allem die sehr schmalen und weit herumgezogenen Rückleuchten sowie die zweigeteilte Rückscheibe auf. Erinnerungen an die Studie Concept IAA wecken die 24 Zoll großen Felgen.
Einzelne Elemente des Vision Mercedes-Maybach 6 dürften zumindest mittelfristig in Fahrzeuge des Konzerns Einzug halten, Daimler selbst spricht von einem Showcar mit Langzeit-Perspektive.