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Bundesanstalt für Straßenwesen will Teslas Autopilot die Zulassung entziehen

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Bundesanstalt für Straßenwesen will Teslas Autopilot die Zulassung entziehen
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Laut der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) geht vom Autopiloten von Teslas Model S eine "erhebliche Verkehrsgefährdung" aus. Zu diesem Fazit kommt die BASt in einem Gutachten, welches auch dem Bundesverkehrsministerium von Alexander Dobrindt (CSU) vorliegen soll, was bisher aber dort weitestgehend ignoriert wurde. Dies könnte daran liegen, dass dem Gutachten eine ziemlich eindeutige Empfehlung folgt: Die Stilllegung des Tesla Model S auf dem deutschen Markt.

Die Mitarbeiter des BASt kommen zu diesem Fazit im Gutachten durch tausende Testkilometer, die man in den vergangenen Monaten mit dem Model S bewältigt hat. Bei den Testfahrten hatten sich die Gutachter speziell den Autopiloten vorgenommen und dabei einige erhebliche Schwachstellen aufgedeckt. So habe das Fahrzeug Schwierigkeiten im Baustellenbereich, wenn gelbe Linien die ursprünglichen Fahrspuren mit weißer Markierung ersetzen. Der Autopilot versuchte meist zunächst den weißen Spurmarkierungen zu folgen. Probleme gab es offenbar auch dann, wenn gar keine Markierungen mehr vorhanden waren.

Die Gutachter kritisieren zudem die Abstandsmessung nach hinten. Diese kommt dann zum Einsatz, wenn auf einer mehrspurigen Fahrbahn ein Überholmanöver eingeleitet werden soll. Eine Kamera blickt dazu 40 m seitlich nach hinten und will damit Fahrzeuge auf der Nebenspur erkennen. Wenn hier, wie auf einigen deutschen Autobahnen ohne Tempolimit, ein schnelles Fahrzeug mit 200 km/h und mehr angerauscht kommt, reichen die 40 m Abstandsmessung nicht aus – so das BASt. In einigen Situationen hätten die Gutachter eingreifen müssen, wenn das Model S einen Überholvorgang einleiten wollte, sich von hinten aber ein schnelles Fahrzeug näherte. Eventuell kommt hier der Umstand zum Tragen, dass auf deutschen Autobahnen andere Geschwindigkeiten gefahren werden, als dies auf den Highways in den USA üblich ist.

Kritisiert wird aber auch der Begriff Autopilot. Dieser suggeriere dem Fahrer, er können die Kontrolle des Fahrzeugs komplett dem Auto überlassen. Dem ist aber nicht so, denn der Fahrer muss stets die Möglichkeit haben, einzugreifen. Die Hände sollten daher laut Tesla auch immer am Lenkrad bleiben und darauf weist das Unternehmen stets hin. Teslas Autopilot ist in den vergangenen Wochen und Monaten vermehrt in die Kritik geraten, da es in den USA und inzwischen auch in Deutschland zu Unfällen gekommen ist, bei denen der Autopilot eingeschaltet war. Tesla weist natürlich darauf hin, dass die Besitzer aller Fahrzeuge inzwischen 222 Millionen Meilen mit dem Autopiloten zurückgelegt hätten und es im Durchschnitt mit dem Autopiloten zu weniger Unfällen kommt, als dies sonst üblich ist.

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