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Auch wenn Tesla inzwischen schwarze Zahlen schreibt wird es noch Jahre dauern, bis die in das Unternehmen getätigte Investitionen sich ausgezahlt haben. Ob Tesla letztendlich über eine Erfolgsgeschichte werden kann, wird sich noch zeigen müssen, denn bisher verkauft man ausschließlich hochpreisige Elektrofahrzeuge – das Model 3, welches dies ändern soll, wird im kommenden Jahr wohl nur in geringen Stückzahlen ausgeliefert werden können. Elon Musk, dem CEO von Tesla wird häufig Größenwahnsinn nachgesagt, wenn es um seine Pläne rund um die Elektrifizierung der Planeten und die Eroberung des Weltraums (Stichwort SpaceX) geht. Zumindest aber dürfte Tesla allen etablierten Automobilkonzernen einen Denkanstoß versetzt haben, die daraufhin ihre Strategien rund um die Elektrofahrzeuge zumindest überdacht haben.
Neben Tesla gibt es aber auch noch einige weitere aufstrebende Unternehmen, die in diesen Markt vordringen wollen. Dazu gehören Faraday Future, Karma und NextEV. Viele davon sind aus Unternehmen heraus entstanden, die zuvor rein auf die Entwicklung und Produktion von Batterien konzentriert waren und aus denen Tochterunternehmen ausgekoppelt werden. Eines haben diese Unternehmen aber alle gemein: Sie werden mit viel Risikokapital finanziert und häufig arbeiten bekannte Gesichter aus der Automobilindustrie in diesen neuen Unternehmen.
Lucid Motors hat sich für das erste Modell ein klares Ziel gesteckt: Der Prototyp ist etwas größer als eine Mercedes-Benz E-Klasse sein, soll aber den Innenraum einer S-Klasse bieten können. Die Karosserie besteht aus Aluminium, die Sicht nach Außen soll weitestgehend ohne störende dicke Säulen erfolgen. Gebogenes Glas kommt nicht nur bei modernen Smartphones zum Einsatz, sondern soll dem Prototypen ein Design wie aus einem Guss ermöglichen. Der Prototyp ist derart beklebt und lackiert, dass das Design nicht wirklich erkannbar wird.
Derzeit gibt es nur recht wenige technische Daten zum Fahrzeug. Man befindet sich noch in der Entwicklung und demnach sind diese noch nicht final. Man peilt allerdings eine Leistung von 1.000 PS und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in weniger als 3 s an. Lucid hat sich 2007 aus Atieva heraus entwickelt. Atieva stellte Akkus und Batterien her und auch in diesem Bereich will man sich weiter engagieren – auch, um eine Expertise in diesem Bereich zu entwickeln. Zusammen mit McLaren Applied Technologies und Sony wird man in der 5. und 6. Saison die Akkus für die Formula E liefern.
Das erste Fahrzeug von Lucid Motors soll 2018 auf den Markt kommen. Ab denn will man 8.000 bis 10.000 Autos pro Jahr fertigen. In den kommenden Jahren soll die Produktion auf 50.000 bis 60.000 Stück hochgefahren werden. Man will dabei aber nicht die Qualität der Produktion leiden lassen – Lucid Motors sieht sich als Luxushersteller, auch wenn man bisher noch kein Fahrzeug auf die Straße gebracht hat. Derzeit ist noch kein Preis bekannt, Lucid Motors spricht allerdings von 80.000 US-Dollar und mehr.
Derzeit arbeiten 330 Menschen bei Lucid Motors. In Kürze will das Unternehmen den Standort der Fertigung bekanntgeben. Vermutlich wird Lucid Motors in Kalifornien fertigen lassen, während Tesla und Faraday Motors es in die Nähe von Las Vegas gezogen hat, was maßgeblich durch Subventionen und Steuernachlässe zu begründen ist.
Natürlich spielt auch das Thema autonomes Fahren bei Lucid Motors eine Rolle. Der Prototyp verfügt bereits über die entsprechende Sensorik und Software. Ultraschallsensoren, Kameras, Radar und LIDARs werden hier ebenso wie bei anderen selbstfahrenden Fahrzeugen verwendet. Zunächst einmal aber will Lucid Motors sich auch das Auto selbst konzentrieren, vor 2019 oder 2020 hat man keine konkreten Pläne für das autonome Fahren. Zu gegebener Zeit wird Lucid Motors weitere Details zu den Plänen veröffentlichen.