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Tesla-Untersuchungsausschuss

Fahrer hatte 7 Sekunden zu reagieren

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Fahrer hatte 7 Sekunden zu reagieren
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Die National Highway Traffic Safety Administration oder kurz NHTSA hat den Untersuchungsbericht zu einem tödlichen Unfall im vergangenen Jahr veröffentlicht. Dabei war der Fahrer eines Tesla Model S gegen einen Sattelzug gefahren, der die Fahrbahn kreuzte. Der Autopilot des Model S war aktiv, erkannte den Anhänger aber nicht und interpretierte ihn wohl als Straßenschild, welches über die Fahrbahn gespannt ist.

Der Autopilot machte in diesem Fall also einen Fehler, dennoch fällt der Unfall nicht in die Verantwortung des Autopiloten, sondern in die des Fahrers. Dieser hatte laut Angaben des Untersuchungsberichts sieben Sekunden Zeit, um einzugreifen. Laut NHTSA ist dies deutlich mehr, als üblicherweise in einer solchen Situation, bei der auf plötzliche Hindernisse reagiert werden muss. Auch wenn der Unfall hätte nicht ganz verhindert werden können, so wäre eine Reaktion des Fahrers in irgendeiner Form möglich gewesen.

Ist der Autopilot eines Tesla aktiv, muss der Fahrer dennoch in der Lage sein jederzeit einzugreifen. Dennoch verlassen sich die Fahrer zusehends auf die automatischen Funktionen des Fahrzeugs und sind während der Fahrt oft mit anderen Dingen beschäftigt. Der Bericht der NHTSA erwähnt nicht, was der Fahrer zum Zeitpunkt des Unfalls tat, Berichten zufolge schaute er sich aber einen Harry-Potter-Film an. Zwei Minuten vor dem Aufprall interagierte der Fahrer das letzte Mal mit seinem Fahrzeug und stellte die Geschwindigkeit auf 74 mp/h ein.

"An attentive driver has superior situational awareness in most of these types of events, particularly when coupled with the ability of an experienced driver to anticipate the actions of other drivers. Tesla has changed its driver monitoring strategy to promote driver attention to the driving environment."

Der Bericht der NHTSA versucht auch Gründe für den Unfall zu finden. Das verbaute automatische Bremssystem Automatic Emergency Braking (AEB) ist dazu vorgesehen ein Auffahren auf ein anderes Fahrzeug zu verhindern. Daraufhin sind auch die Sensoren wie Kameras und Radar ausgelegt. Ein abbiegendes oder kreuzendes Fahrzeug erkennt das AEB nicht in jedem Fall. Offenbar stimmten die Sensordaten zwischen Kamera und Radar nicht überein, sodass das AEB in diesem Fall nicht reagierte und das Hindernis korrekt erkannte.

Die NHTSA betont noch einmal, dass der Autopilot in den Tesla-Fahrzeugen nicht vollautomatisch funktioniert. Der Fahrer sollte zu jeder Zeit in der Lage sein die Kontrolle über das Fahrzeug zu übernehmen. Entsprechend sind auch die Hinweise der Autopilot-Software von Tesla.

[h3]40 % weniger Unfälle durch den Autopilot[/h3]

Im Zuge der Ermittlungsergebnisse hat die NHTSA weitere Ergebnisse veröffentlicht. Dazu gehört auch ein Vergleich für alle Tesla Model S und Model X mit und ohne aktivem Autopiloten. Die Zahlen stammen aus dem Jahren 2014 bis 2016, beinhalten damit aber noch nicht die neueste Ausbaustufe des Autopiloten, dessen Hard- und Software erst im Herbst des letzten Jahres eingeführt wurde. Der Statistik zufolge reduziert der Autopilot das Unfallrisiko um 40 %.

Der aktivierte Autopilot kann das Unfallrisiko um 40 Prozent senken

Der aktivierte Autopilot kann das Unfallrisiko um 40 Prozent senken

Dies gilt allerdings nur, wenn der Fahrer den Autopiloten richtig anwendet und jederzeit in der Lage ist die Kontrolle zu übernehmen. Bei falscher Anwendung kann der Autopilot auch zu einer Gefahr werden.

Quellen und weitere Links

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