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Die Zukunft der Mobilität liegt nach Ansicht von vielen Experten im Teilen und autonomen Fahren. Doch eine allumfassende Lösung hat bislang kein Unternehmen in petto oder in Aussicht gestellt. Mobilitätsdienstleistern fehlen die eigenen, entsprechend ausgestatteten Fahrzeuge, Automobilhersteller konnten mir ihren Sharing-Ansätzen bislang nicht überzeugen. Kein Wunder also, dass sich mit Daimler und Uber nun zwei Schwergewichte zusammentun.
Mehr als eine Absichtserklärung ist das, was am gestrigen Abend verkündet wurde, aber noch nicht. Geplant ist den beiden Unternehmen zufolge, dass jede Seite ihre Stärke ins Spiel bringt – ab wann, das lässt man offen.
Geplant sei, dass Daimler in Form seiner Marke Mercedes-Benz autonome Fahrzeuge bereitstellt, die Uber über seine Service-Plattform für Fahrten nutzt. Dem Dienstleister zufolge wird Daimler diese Flotte selbst betreiben.
Eine exklusive Partnerschaft dürfte es aber nicht sein, die Stuttgarter seien lediglich der erste Automobilhersteller, der die Plattform nutzen will. Um eine Art Liebesheirat dürfte es sich dabei nicht handeln. In einer eigenen Stellungnahme erklärte Uber-CEO Travis Kalanick, dass Autohersteller ein essentieller Bestandteil der eigenen Strategie seien. Er habe erkannt, dass es schwer sei, eigene Fahrzeuge zu bauen.
„Das wurde mir klar, nachdem ich eine Autofabrik besucht und dort gesehen habe, wie viel Aufwand das Designen, Testen und Herstellen von Fahrzeugen bedeutet", so Kalanick.
Tatsächlich soll Uber über die Entwicklung eines eigenen Modells oder zumindest einer Plattform für autonomes Fahren nachgedacht haben, darauf deuten auch Verpflichtungen diverser Experten hin. Zudem wurden Fahrzeuge verschiedener Hersteller wie Ford und Volvo im Praxiseinsatz erprobt – auch, um Daten für eigenes Kartenmaterial und anderes zu sammeln. Ob man dieses Vorhaben nun ad acta legt oder weiterverfolgt, lässt man offen.
Bislang operiert Uber vor allem in den USA als Alternative zum klassischen Taxi, stieß vielerorts aber auf viel Kritik – vor allem in Deutschland. Über Ecken ist Daimler ebenfalls im Taxi-Geschäft aktiv. Denn seit 2014 gehört myTaxi zur Finanztochter Daimler Financial Services – ebenso wie der Carsharing-Dienst car2go. Ob die Stuttgarter dies in Zukunft für einen eigenen autonomen Mobilitätsdienst nutzen wollen, ist noch nicht bekannt.
Weltweit gilt Daimler als einer der führenden Entwickler von (teil-)automatisierten Fahrzeugen, das aktuelle Aushängeschild ist die E-Klasse W213 mit ihrem Drive Pilot, der ab Sommer auch in der S-Klasse zum Einsatz kommen soll.