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Mehr als ein Jahr nach der Vorstellung hat Opel die beiden wichtigsten Details zum Ampera-e verraten. Zeigte man sich bezüglich Akkukapazität, Reichweite und Fahrleistungen von Beginn an sehr offen, behielt man Preis und Termin für Deutschland noch für sich. Vielleicht nicht ohne Grund, wie sich nun zeigt: Der von einigen erwartete günstige Einstieg bleibt zumindest vorerst aus.
Aber auch einige andere Punkte könnten bislang Interessierte abschrecken. Denn nicht nur die Zahl der Opel-Händler, die das E-Mobil überhaupt verkaufen dürfen, wird begrenzt, auch die Art der Anschaffung reglementiert der Hersteller zu Beginn.
So wird es den insgesamt nur 40 autorisierten Händlern in der Startphase lediglich erlaubt sein, den Ampera-e zusammen mit Leasing-Verträgen anzubieten. Erst zu einem späteren, nicht genannten Zeitpunkt soll der Wagen dann auch käuflich erhältlich sein. Die Beschränkung auf 40 Händler begründet Opel mit den speziellen Beratungsanforderungen. Die sogenannten Ampera-e-Kommissions-Agenten wurden geschult, um auch den bestmöglichen Service anbieten zu können. Eine Übersicht, welche Händler dazugehören, gibt es nicht. Ebenfalls unbekannt ist, ob und wann das Netz ausgebaut wird.
Wichtiger war es Opel dafür, den Ampera-e zum Start lediglich in der First Edition anzubieten. Die umfasst neben der Serienausstattung unter anderem Rückfahrkamera, Assistenten für Spurwechsel und Parken, Leder an Sitzen und Lenkrad sowie 17-Zoll-Felgen. Der Preis: 44.060 Euro.
Das Grundmodell, das erst später verfügbar sein wird, soll hingegen für 39.330 Euro angeboten werden. Opel spricht offiziell von 34.950 Euro, hat dabei allerdings bereits die staatliche Förderung und reduzierte Mehrwertsteuer in Höhe von 4.380 Euro berücksichtigt. Branchenexperten gingen nach der Vorstellung im vergangenen Jahr davon aus, das Opel ohne Förderung einen Preis von etwa 35.000 Euro anvisieren würde. Mit nun knapp 40.000 Euro dürfte die Zahl der potentiellen Käufer geringer ausfallen. Zum Vergleich: Für den e-Golf mit umfangreicherer Ausstattung, aber geringerer Reichweite, verlangt VW 35.900 Euro abzüglich der Förderung. Dichter dran ist da schon Teslas Model 3, das ab dem kommenden Jahr ausgeliefert werden soll. Hier deutet sich ein Preis von etwa 41.000 Euro abzüglich staatlicher Förderung an.
Im 4,16 m langen Ampera-e verbaut Opel Akkus mit einer Kapazität von 60 kWh, die laut NEFZ-Zyklus eine Reichweite von 520 km ermöglichen sollen. Im deutlich realistischeren WLTP-Zyklus sollen es noch 380 km sein, das Unternehmen sprach mehrfach von einer Alltagsreichweite von mehr als 300 km. Geladen werden kann mit maximal 50 kW an CCS-Stationen. Eine halbe Stunde soll dort für eine Reichweite für 150 km reichen. Der Elektromotor leistet 150 kW (204 PS) und bietet ein maximales Drehmoment von 360 Nm. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h gibt Opel mit 7,3 s an, die Höchstgeschwindigkeit beträgt abgeregelte 150 km/h.
Erste Testwagen sollen im Laufe des Juni die 40 Partner-Händler erreichen, die ersten Kundenauslieferungen sind für den Herbst vorgesehen. In Norwegen wird der Ampera-e bereits seit Dezember angeboten, seitdem gingen mehr als 4.000 Bestellungen ein. Laut Opel wurden damit die eigenen Erwartungen übertroffen.