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Lieferzeiten von mehr als einem halben Jahr scheinen Skoda und Seat Recht zu geben: Kodiaq und Ateca sind beliebt. Deshalb war es nur eine Frage der Zeit, bis das nächste SUV aus dem VW-Konzern vorgestellt wird. Bereits am 18. Mai soll das der Fall sein, Name und erste Details sind bereits bekannt. Was auch daran liegt, dass Skoda beim Karoq kaum etwas Neues bietet - abgesehen vom Namen.
Denn passender wäre Yeti gewesen. Schließlich löst der Karoq das seit 2009 produzierten SUV im Laufe des zweiten Halbjahres ab. Ein Grund für die Änderung des Namens könnte das Konzept sein. Denn mit dem Yeti hat der Karoq kaum noch etwas zu tun.
Das liegt auch an der Plattform, auf der das neue Modell basiert. Kam beim Yeti noch die PQ35-Basis zum Einsatz, die unter anderem auch für die zweite Generation des Octavia, den Audi Q3 oder den VW Golf V genutzt wurde, nutzt Skoda nun den Modularen Quer-Baukasten (MQB). Der ist bekannt für ein hohes Maß an Flexibilität, ermöglicht zugleich aber auch den Einsatz moderner Assistenz- und Infotainment-Systeme.
Was genau Skoda davon anbieten wird, ist offiziell noch nicht in vollem Umfang bestätigt. Verraten hat man nun aber, dass die Infotainment-Systeme denen des überarbeiteten Golf VII entsprechen. Das Topmodell verfügt dementsprechend über ein 9,2 Zoll großes Touch-Display, Gestensteuerung und ein LTE-Modem für diverse Online-Funktionen wie Live-Verkehrsdaten oder Fernwartung, auf physische Tasten oder Drehregler muss aber verzichtet werden. Als Grundlage dient der Modulare Infotainment-Baukasten der zweiten Generation (MIB II), allerdings wie im Golf in einer überarbeiten Version. Wer sich für das Topmodell, das aller Wahrscheinlichkeit nach wieder Columbus heißen wird, entscheidet, soll optional auch ein volldigitales Kombiinstrument erhalten. Die bei VW als Active Info Display bezeichnete Lösung setzt auf ein 12 Zoll großes Display und kann weit mehr Informationen als die klassische Lösung darstellen. Technisch ist der Karoq dem erst seit kurzem bestellbaren Kodiaq somit überlegen - und auch dem Ateca.
Bei den Assistenzsystemen dürfte das hingegen nicht der Fall sein - hier steht es aller Wahrscheinlichkeit nach am Ende Unentschieden. So wird ein adaptiver Tempomat (ACC) ebenso verfügbar sein wie ein Spurhalte- und Park-Assistent oder ein Notbremssystem. Denkbar ist auch eine optionale 360°-Kamera, die das navigieren in engen Parklücken erleichtert. All das erinnert an den Seat Ateca - nicht ohne Grund.
Denn unter dem Blech handelt es sich beim Karoq um Seats Kompakt-SUV. Nicht nur, da auch der die MQB-Plattform nutzt, sondern auch aufgrund der Abmessungen. Mit 4,38 x 1,84 x 1,60 m ist der Skoda-Neuling genauso lang, breit und hoch wie der Ateca, selbst der Radstand stimmt mit 2,63 m überein. Im Innern dürfte es hingegen weniger Parallelen geben. Skoda spricht von einem komplett neu konzipierten Armaturenbrett, in dessen Zentrum das Display des jeweils gewählten Infotainment-Systems sitzen wird. Optisch soll das Armaturenbrett in zwei Bereiche unterteilt sein, optional mit Ambientebeleuchtung versehen.
Beim Außendesign folgt der Karoq zumindest an der Front dem großen Bruder Kodiaq, vor allem aufgrund der Schweinwerfergestaltung und -platzierung. Am Heck lässt sich eine gewisse Ähnlichkeit zum Ateca nicht leugnen, gleiches gilt für die Seitenlinie.
Zur Motorenpalette gibt es noch keine offiziellen Angaben, als wahrscheinlich gilt der Einsatz von zwei unterschiedlich leistungsfähigen Benzinern sowie von drei Dieseln. Allradantrieb wird es nur optional geben, eine Hybrid-Lösung oder gar eine reine Elektrovariante sind bislang nicht im Gespräch.
Obwohl der Karoq größer als sein Vorgänger wird, dürften der Einsteigspreis nur geringfügig steigen. Im Raum stehen etwa 22.000 Euro für den schwächsten Benziner in der Ausstattungsvariante Active. Gefertigt wird das neue SUV im Skoda-Werk Kvasiny - dort lässt Seat auch den Ateca produzieren.