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Skoda Karoq

Der Ateca-Zwilling verzichtet auf Experimente

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Der Ateca-Zwilling verzichtet auf Experimente
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Rendite-Hoffnung statt Blick in die Zukunft: Mit dem Karoq hat Skoda ein Dreivierteljahr nach dem Kodiaq in Stockholm sein zweites neues SUV vorgestellt. Ein Risiko dürfte die VW-Tochter damit nicht eingehen. Denn wie vermutet, und durch erste verratene Details bereits im Vorfeld bestätigt, ist die Abstammung unübersehbar - Alleinstellungsmerkmale gibt es so gut wie keine.

Dass der Karoq auf dem Modularen Querbaukasten (MQB) basiert, ist schon länger bekannt, auch zahlreiche Parallelen zum Seat-SUV Ateca galten schon vor der Präsentation als sicher. Schließlich fertig Skoda das Modell in seinem Werk in Kvasiny - dort wird auch der Karoq vom Band laufen. Wie weit die Übereinstimmungen am Ende tatsächlich reichen, könnte den ein oder anderen am Ende aber doch überrascht haben.

Außen weist der neue Tscheche lediglich vorn eindeutig ein eigenes Design auf, das jedoch stark an den großen Bruder Kodiaq erinnert. Von hinten und der Seite müssen weniger Versierter ab zwei- oder dreimal hinschauen, um die Marke zuverlässig feststellen zu können. Am Heck sind lediglich die Rückleuchten sowie deren Lichtsignatur etwas anders geformt, im Profil dürfte lediglich die abweichende Fensterlinie im Bereich der D-Säule auffallen. Auch die Abmessungen stimmen fast überein: Der Karoq bringt es auf 4,382 x 1,841 x 1,605 m, der Ateca auf 4,363 x 1,841 x 1,601 m; der Radstand fällt mit jeweils 2,638 m identisch aus.

Gegen Aufpreis 9,2 Zoll, LTE und Gestensteuerung

Eigenständiger fällt der Karoq im Innenraum aus. Zwar kennt man zahlreiche Schalter von anderen Konzernfahrzeugen, die Gestaltung der Mittelkonsole ist aber selbst innerhalb der Marke neu - wenn auch nur in Teilen. Prägendes Element ist das Display des Infotainment-Systems, das je nach gewählten Modell entweder 6,5, 8,0 oder 9,2 Zoll groß ausfällt.

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Zur Wahl stehen dabei zwei Musiksysteme (Swing und Bolero) sowie zwei Navigations-Lösungen. Die Variante Amundsen verfügt über ein 8 Zoll großes Display mit 840 x 480 Pixeln und kann Verkehrsdaten lediglich per TMC empfangen, immerhin aber auch einen WLAN-Hotspot aufbauen. Das Topmodell Columbus bietet hingegen 1.280 x 640 Pixel bei 9,2 Zoll, speichert Daten auf einem 64 GB großen Flash-Speicher und kann optional um ein LTE-Modul erweitert werden. Dann stehen über Skoda Connect auch Live-Verkehrsdaten, Tankstellenpreise und anderes zur Verfügung.

Ebenfalls nur gegen Aufpreis gibt es die Care-Connect-Dienste, die die automatische Notruf-Funktion und den Pannenruf umfassen sowie den Fahrzeugfernzugriff erlauben.Über letzteren lässt sich beispielsweise festlegen, dass der Besitzer beim Überschreiten einer vorher festgelegten Geschwindigkeit oder dem Verlassen eines definierten Bereichs benachrichtigt wird.

Als Ergänzung fungiert auf Wunsch das volldigitale Cockpit, das VW und Audi schon länger anbieten, bei Skoda nun aber Premiere feiert. Das blendet deutlich mehr Informationen als die klassische Kombination bestehend aus zwei Analoganzeigen und MFA ein und soll verschiedene Designs für unterschiedliche Zwecke bieten. Erhältlich wird es aber erst im Laufe des kommenden Jahres sein.

Automatisertes Fahren und E-Antriebe spielen keine Rolle

Damit bietet der Karoq etwas mehr als der Zwilling Ateca, der bezüglich Infotainment-System und Cockpit hinterher hinkt. Allerdings kann Skoda bei den Assistenzsystemen nicht vorbeiziehen. Viel mehr als einen adaptiven Tempomaten und Spurhalteassistenten, den Radar-basierten Front Assist mit City-Notbremsfunktion sowie eine Verkehrszeichenerkennung steht nicht zur Verfügung. Wer gehofft hatte, dass Skoda einen weiteren Schritt in Richtung teilautomatisiertes Fahren macht, dürfte enttäuscht sein.

Gleiches gilt für diejenigen, die auf etwas zukunftssicherere Antriebsarten warten. Denn der Karoq wird lediglich mit zwei unterschiedlichen Benzinern (85 bis 110 kW, 200 bis 250 Nm) sowie drei Dieseln (85 bis 140 kW, 200 bis 400 Nm) angeboten - eine Hybrid-Version gibt es ebenso wenig wie eine reine E-Variante. Die kombinierten Verbräuche gemäß NEFZ-Zyklus geben die Tschechen mit 5,1 bis 5,7 l für die Benziner sowie 4,4 bis 5,3 l für die Diesel an. Zwar wurden Leer- und Gesamtgewicht des SUVs noch nicht verraten, im Alltag dürften die genannten Verbrauchswerte aber nicht bis kaum zu realisieren sein.

Preisgegeben hat Skoda dafür, wie viel der Kofferraum des Karoq fasst. Mindestens sollen das 521 l sein, mit umgeklappten Rücksitzlehnen 1.630 l. Werden die drei Einzelsitze ausgebaut, sollen es bis zu 1.810 l sein. Dank optionalem Allradantrieb lässt sich das Gepäck auch über nicht befestigte Straßen und Wege transportieren.

Bestellt werden kann der Karoq ab Sommer, die ersten Exemplare sollen ab November ausgeliefert werden. Stößt das neue Modell auf ein vergleichbares Interesse wie Kodiaq und Ateca, müssen Käufer sich auf monatelange Wartenzeiten einrichten - teilweise liegen die Lieferzeiten bei bis zu zwölf Monaten. Preise will Skoda bis zum Bestellstart nachliefern. Nach aktuellem Stand soll das Basismodell 1.0-TSI-Benziner etwa 21.000 Euro kosten - für den Ateca verlangt Seat mindestens 19.990 Euro.