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Spätestens seit dem Start von Android Auto und CarPlay wird über das Sammeln von Fahrzeugdaten und die Weitergabe an Dritte diskutiert. Aber nicht nur Google und Apple dürften großes Interesse an derartigen Informationen haben, auch Versicherungen und andere Unternehmen zeigen sich nicht abgeneigt. Einigen will BMW nun ab sofort mit CarData entgegenkommen.
Dabei handelt es sich dem Autobauer zufolge um den ersten Dienst seiner Art. Dabei werden vom Fahrzeug gesammelten Daten an BMW-Server weitergeleitet und können dort von Partnern abgerufen werden. Zu den Informationen gehören unter anderem Kilometerstand und Kraftstoffverbrauch, aber auch sogenannte Ereignisdaten wie ein Service-Call. Auf Basis dieser Daten können die Partner dann eigene Dienste anbieten. Versicherungen sollen so individuelle, an die jeweils eigene Fahrweise angepasste Tarife offerieren, die Anbieter von Navigationslösungen hingegen massgeschneiderte POI-Listen. BMW selbst spricht von zahlreichen denkbaren Lösungen von Infotainment-Angeboten bis hin zu Smart-Home-Steuerung.
Datenschutz- und Sicherheitsbedenken will man allerdings im Keim ersticken. So werden die Daten den Münchnern zufolge nur dann übertragen, wenn der Fahrzeughalter dem zustimmt - BMW setzt entsprechend auf das Opt-in-Verfahren. Dabei soll es möglich sein, nur bestimmten Unternehmen eine Erlaubnis zu erteilen, die zudem zu einem späteren Zeitpunkt per Mausklick wieder entzogen werden kann. Über das Connected-Drive-Portal kann jederzeit eingesehen werden, welches Unternehmen welche Daten erhalten hat und welche Daten überhaupt gesammelt worden sind. Auch hier verspricht man einen benutzerfreundlichen Aufbau.
Der Zugriff durch Unbefugte soll die Verschlüsselung der Daten schon vor der Übertragung verhindert werden, „ein Zugriff auf das Fahrzeug durch Dritte, der die Gefahr von Hacker-Angriffen stark erhöht, wird so verhindert", wie man versichert.
Voraussetzung für die Nutzung von CarData ist ein BMW mit eingebauter SIM-Karte erforderlich, dem Autobauer zufolge trifft dies derzeit auf etwa 8,5 Millionen Fahrzeuge zu. Kosten für die Nutzung von CarData fallen für den Halter nicht an. Ob durch CarData von Partnern realisierte Dienste kostenpflichtig sein dürfen, geht aus der Mitteilung nicht hervor.