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Waren auf der CES Asia im vergangenen Jahr noch die Themen VR und Drohnen dominierend, stehen 2017 ganz klar Autos im Mittelpunkt. Fast 40 % der Ausstellungsfläche werden von Zulieferern und Fahrzeugherstellern eingenommen, darunter mit NEVS ein in deutschen Kreisen noch weitestgehend unbekanntes Unternehmen. Und das obwohl dahinter viel Tradition steckt.
Denn NEVS ist nicht anderes als das, was vom Autobauer Saab noch übrig ist. Im Jahr 2011 musste der damalige Eigentümer Insolvenz anmelden, nachdem Verhandlungen mit Investoren und der ehemaligen Mutter General Motors gescheitert waren.
Das erste Modell ist ein 9-3
Mitte 2012 übernahm dann das neugegründete Unternehmen National Electric Vehicle Sweden (NEVS) die übrig gebliebenen Anlagen und Einrichtungen sowie den Markennamen mitsamt Logo. Das Ziel: die Produktion der bereits 2011 eingeführte Mittelklasse-Limousine Saab 9-3 als Verbrenner- und Elektro-Version.
Nach verschiedenen Problemen musste NEVS im Jahr 2014 Insolvenz anmelden, in Zuge derer der Inhaber der Namensrechte, die Saab AB, die weitere Nutzung von Markenname und Logo untersagte. NEVS konnte neue Investoren gewinnen und überarbeitete die geplante Modellpalette. Allerdings nur minimal, denn am Saab 9-3 als Basis hält man weiterhin fest.
Auf den Markt kommen soll die inzwischen als NEVS 9-3 Concept bezeichnete Limousine nur noch als reines E-Fahrzeug. Technische Daten behält man weitestgehend für sich, obwohl die Serienfertigung noch in diesem Jahr starten soll. Verraten wird lediglich, dass die Reichweite mit vollen Akkus etwa 186 Meilen (299 km) betragen soll. Die Ausstattung bewegt sich laut NEVS auf einem hohen Niveau, unter anderem wird das Infotainment-System über eine Hotspot-Funktion verfügen – auch Over-the-Air-Updates für Fahrzeugfunktionen sind fest eingeplant.
Vieles davon wird mit Hilfe von Microsoft realisiert. Denn wie man in Shanghai bekannt gab, werden NEVS und Microsoft in Bezug auf Cloud-Dienste, künstliche Intelligenz und Konnektivität kooperieren.
Erste Kunden scheint das überzeugt zu haben. Denn nach eigenen Angaben konnte man Vorverträge über den Verkauf von 270.000 Fahrzeugen bis 2020 abschließen. Abnehmer sind allerdings lediglich chinesische Unternehmen und Flottenbetreiber. Über ausreichende Kapazitäten verfügt NVMS – neben einem Werk in Schweden gibt es auch zwei Fertigungen in China. Anders als beispielsweise bei Tesla sind so keine hohen Investitionen in den Ausbau der Kapazität nötig. Die sollen auch für das SUV 9-3X Concept reichen, das vermutlich ab dem kommenden Jahr gebaut wird.
Das InMotion Concept mögliche Zukunft des Automobils
Sehr viel später könnte das InMotion Concept getaufte E-Fahrzeug starten, das auf der CES Asia seine Premiere gefeiert hat. NEVS selbst nennt keinerlei Termin, angesichts vom vollautonomen Einsatz dürfte man aber eher von 2025 bis 2030 statt 2020 sprechen. Das Konzept bietet vier Sitze, deren Ausrichtung je nach Situation angepasst werden kann, Lenkrad und Pedale fehlen hingegen.
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Gedacht ist das Fahrzeug sowohl für den rein privaten Betrieb, aber auch für den Einsatz in Flotten für Carsharing-Angebote. Gerade für letzteres sind die speicherbaren Nutzer-Vorlieben wichtig. In der zum InMotion Concept gehörenden Smartphone-Applikation lassen sich Innenraum-Temperatur, Sitz-Einstellung, Licht und anderes hinterlegen, bei Ankunft des Wagens soll alles wie gewünscht eingestellt sein.
Wirklich neu ist das Konzept aber nicht, zuletzt hatten unter anderem Mercedes-Benz und Volkswagen ähnliche Ansätze vorgestellt. Lediglich den Grad an Individualität hat NVMS auf ein höheres Niveau gehoben. Zudem sei der Innenraum der Ausgangspunkt für das gesamte Design gewesen, so das Unternehmen. Am Anfang hätte die Frage gestanden, wie ein Fahrgastraum aussehen soll, in dem teilweise lange Strecken überbrückt werden sollen – mal allein, mal mit andere zusammen. Das Ergebnis sind die vier vielfach verstellbaren Sitze, viel Glas, in die Scheiben integrierte Anzeigen sowie die großzügige Flügeltür.
Wie groß die Serienchancen des InMotion Concept aber tatsächlich sind, will man noch nicht bewerten. Nicht nur, dass die benötigte Technik in weiten Teilen noch gar nicht im Alltag einsetzbar ist, auch die nötige Akzeptanz auf Seiten potentieller Nutzer müsse erst noch geschaffen werden, wie man auf Nachfrage verriet.