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Vier Jahre nach der Entwicklung des ersten Prototypen hat die Alphabet-Tochter Waymo das Aus für das Robocar, das intern auch scherzhaft als Firefly bezeichnet wurde, beschlossen. Nach mehreren Millionen Testkilometern wolle man nun die nächste Phase einläuten, so das Unternehmen. Für die weitere Erprobung des autonomen Fahrens greift man auf ein anderes Fahrzeug zurück.
Dabei handelt es sich um den Minivan Chrysler Pacifica, was keine große Überraschung ist. Denn die Zusammenarbeit zwischen Waymo und Fiat Chrysler wurde schon vor Monaten bekannt gegeben, zudem sind erste umgerüstete Pacifica schon seit einiger Zeit im Einsatz.
Als Grund für den Wechsel zum Pacifica wird unter anderem die Aufgabe des Firefly genannt. Die bestand nach eigenen Angaben in der Grundlagenentwicklung und dem Sammeln wichtiger Erkenntnisse. Mit dem Wechsel hin zu einem Serienfahrzeug sollen diese nun verstärkt in der Praxis unter alltäglichen Bedingungen getestet und erweitert werden. Möglich wird das laut Waymo unter anderem durch die höhere Geschwindigkeit des Pacifica – FIrefly erreicht lediglich 25 mp/h respektive 40 km/h – und die deutlich umfangreichere Ausstattung.
Wichtig sei aber auch, dass man die Erprobung nun beschleunigen könne. Durch den Einsatz eines Serienmodells als Basis könnten schneller weitere Fahrzeuge eingesetzt werden – zunächst wird eine Flottenstärke von 600 Wagen angestrebt. Diese sollen im Stadtgebiet von Phoenix von Privatleuten genutzt werden, die sich für das sogenannte Early-Rider-Programm anmelden können.
In Bezug auf die für das autonome Fahren notwendige Technik wird es zumindest vorerst aber keine Unterschiede zwischen Firefly und Pacifica geben. Nach wie vor werden Radar, LiDAR, Kameras und Ultraschallsensoren benötigt, die beim Minivan teilweise aber an anderen Stellen untergebracht sind. Erhalten bleibt allerdings die markante Sensor-Kuppel auf dem Dach.
In der vergleichsweise kurzen Waymo-Geschichte ist dies der bislang größte Sprung. Das Unternehmen wurde erst Ende 2016 gegründet und ist seitdem für die bis dahin unter dem Google-Dach durchgeführte Entwicklung eines Systems für autonomes Fahren verantwortlich. Zeitgleich erklärte man, dass das Ziel der Arbeiten nicht ein eigenes Fahrzeug sei.