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Tesla spendiert dem Model Y keine eigene Plattform

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Tesla spendiert dem Model Y keine eigene Plattform
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Mit dem Model 3 will Tesla vom Nischen- zum Massenhersteller werden, doch allein auf den Erfolg der Mittelklasse-Limousine will man sich nicht verlassen. Dabei helfen soll mit dem Model Y auch ein zweites SUV im Programm, bei dem Tesla nun aber in einem wichtigen Punkt zurückrudern muss. Denn technisch wird das Modell weit weniger aufwändig als angekündigt.

Während der Vorstellung der Bilanz für das zweite Quartal 2017 musste Tesla-Chef Elon Musk bereits zum zweiten Mal eine Änderung bekanntgeben. Hieß es bei der Ankündigung des Model Y noch, dass sich das SUV die Plattform mit dem Model 3 teilen werde, war später auf einmal die Rede von einer eigenen Basis. Dies, so Musk, würde es möglich machen, auf ein 12-V-Netz zu verzichten und stattdessen auf 48 V zu wechseln.

Nun aber erklärte der Tesla-CEO, dass sich Model Y und Model 3 doch zahlreiche Komponenten teilen werden - die Rede ist wieder von einer gemeinsamen Plattform. Als Grund dafür verwies Musk auf die kürzere Entwicklungszeit und die daraus resultierende frühere Markteinführung. Aber auch die geringeren Kosten dürften am Ende ausschlaggebend gewesen. Dennoch, so Musk, wolle man daran festhalten, das Bordnetz zu überarbeiten.

Ob das in einem nennenswerten Umfang möglich ist, bleibt abzuwarten. Bislang verzichteten Großserienhersteller darauf, bestehende Plattform nachträglich von 12 auf 48 V umzurüsten. Stattdessen beschränkt man sich derzeit darauf, beide Netze parallel zueinander, aber für unterschiedliche Systeme zu verbauen. So sorgt das 48-V-Netz im Audi SQ7 beispielsweise für die Versorgung des elektrisch angetriebenen Verdichters, viele andere Bauteile sind hingegen wie üblich mit dem 12-V-Netz verbunden. Im neuen Audi A8 versorgt es den Riemen-Starter-Generator.

Der Wechsel von 12 zu 48 V ist mit mehreren Vorteilen verbunden. Unter anderem erleichtert die höhere Spannung die Versorgung diverse Verbraucher, zudem kann der Kabelbaum vereinfacht werden, was die Verlegung erleichtert und das Gewicht verringert. Für den vollständigen Umstieg auf die höhere Spannung ist jedoch eine Anpassung zahlreicher Bauteile notwendig, was die Entwicklungskosten zumindest für die ersten Modelle nach oben treibt.