Werbung
Audi selbst spricht nur von einem Concept Car. Doch der auf der IAA in Frankfurt gezeigte Aicon dürfte klare Hinweise darauf geben, wie die vollautonome Zukunft des Automobils aussehen wird. Interessant ist deshalb vor allem das, was nicht zu sehen ist. Denn nicht nur Lenkrad und Pedale fehlen, sondern auch Sicherheitsgurte und Airbags. Selbst auf klassische Scheinwerfer verzichtet man.
Letzteres dürfte dann auch das Erste sein, was irgendwann Einzug in die Serie halten wird. Anstelle der klar definierten Scheinwerfer an Front und Heck gibt es bei Aicon hunderte von Leuchteinheiten - Audi spricht von 3D-Pixeln. Die fungieren als Displays, die in der Theorie mit beliebigen Inhalten versehen werden können. Neben der Darstellung von Blinker, Rücklicht und Fahrtlicht ist auch die Darstellung von Informationen eine der Aufgaben. So könnten Außenstehende mit Symbolen oder Text vor Gefahren gewarnt oder auf Fahrmanöver hingewiesen werden. Wurden Fußgänger oder andere Verkehrsteilnehmer vom Fahrzeug erkannt, wird dies durch zwei Leuchtsegmente rechts und links des Grills angezeigt. Audi spricht in diesem Zusammenhang von Augen, die Blickkontakt aufnehmen.
Datenschutzhinweis für Youtube
An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein Youtube-Video zeigen. Ihre Daten zu schützen, liegt uns aber am Herzen: Youtube setzt durch das Einbinden und Abspielen Cookies auf ihrem Rechner, mit welchen Sie eventuell getracked werden können. Wenn Sie dies zulassen möchten, klicken Sie einfach auf den Play-Button. Das Video wird anschließend geladen und danach abgespielt.
Ihr Hardwareluxx-Team
Youtube Videos ab jetzt direkt anzeigen
Möglich soll der Verzicht auf klassische Scheinwerfer vor allem durch den autonomen Ansatz gemäß Level 5 werden. Dank Laser und Radar soll der Aicon Hindernisse rechtzeitig erkennen, was auch klassische Sicherheitssysteme wie Gurt und Airbag überflüssig macht. Unfälle sind nicht mehr vorgesehen.
Weitaus futuristischer wirkt allerdings der Innenraum. Der bietet Platz für vier Personen in Form einer Rückbank und zwei Einzelsitzen. Letztere lassen sich in Längsrichtung um 50 cm verschieben, was nicht nur für viel Platz, sondern auch einfaches Ein- und Aussteigen sorgen soll. Die Bedienung des Fahrzeugs erfolgt über mehrere Tochscreens, deren Position sich teilweise verändern lassen soll. Allerdings sollen Fahrgäste im Idealfall Befehle gar nicht per Finger erteilen. Stattdessen soll bereits vor Fahrtbeginn Audis elektronische Fahrzeugassistenz PIA die wichtigsten Einstellungen wie Temperatur und Sitzposition vornehmen. Andere Eingaben, beispielsweise für das Navigationssystem, können per Sprache erfolgen, eine Eye-Tracking-.Technik kommt ebenfalls zum Einsatz.
Sehr viel greifbarer erscheint das Antriebskonzept. Jedes der vier Räder ist mit einem eigenen Elektromotor verbunden, was in erster Linie Effizienz und damit auch die Reichweite verbessern soll. Die Gesamtleistung des 5,44 m langen und 2,10 m breiten Aicon gibt Audi mit 260 kW an, das maximale Drehmoment mit 550 Nm. Zwischen den Achsen speichert ein Festkörperakku die elektrische Energie, die für eine Reichweite von 700 bis 800 km genügen soll. Das Wiederbefüllen kann mit bis zu 800 V erfolgen, nach 30 Minuten soll ein Ladestand von 80 % erreicht werden können.
Was und wann einzelne Teile des Aicon Einzug in die Serie halten werden, ist noch völlig unklar. Die besten Chancen dürften Antrieb und Akku haben. So hat die Audi-Schwester Porsche erst vor wenigen Wochen eine 800-V-Ladesäule vorgestellt, mit dem E-Tron ist zudem für nächstes Jahr ein vollelektrischer Audi geplant.