NEWS

Auto

Kaufprämie für Elektrofahrzeuge bleibt uninteressant

Portrait des Authors


Kaufprämie für Elektrofahrzeuge bleibt uninteressant
73

Werbung

Eineinhalb Jahre nach dem Start ist das Interesse an der Kaufprämie für Elektroautos und Plug-in-Hybride weiterhin verhalten. Zwar stieg die Anzahl der Anträge zuletzt kontinuierlich, dennoch dürfte der Fördertopf nicht bis zum festgelegten Ende nicht geleert werden. Deshalb wird schon jetzt eine alternative Verwendung der Mittel vorgeschlagen. Anstelle von Autos könnten Ladesäulen damit finanziert werden.

Das zumindest schlägt Andreas Obersteller, Präsident des zuständigen Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) vor. Zumindest ein Teil des Fördertopfs könnte umgewidmet und für den Aufbau privater Ladeinfrastruktur zum Einsatz kommen, so Obersteller gegenüber der Welt.

Die dafür notwendigen Mittel wären durchaus vorhanden. Insgesamt 600 Millionen Euro wurden für die Kaufprämie zur Verfügung gestellt, abgerufen wurden bislang aber lediglich 65 Millionen Euro - also nur knapp 11 %. Als Grund dafür werden die trotz Prämie hohen Anschaffungskosten genannt. Zudem hätten Kommunen und andere staatliche Stellen weit weniger Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride angeschafft, als im Vorfeld vermutet wurde - lediglich 346 derartige Anträge gingen bislang ein.

Als Gewinner der Kaufprämie kann BMW bezeichnet werden. Auf Fahrzeuge der Münchner entfielen bislang rund 9.800 Anträge, auf Fahrzeuge der Marke VW rund 6.900. Es folgen Renault mit knapp 5.900, Smart mit 5.400 und Audi mit 4.800 Anträgen.

Stand Ende November 2017 entfielen 58 % der Förderanträge auf reine Elektrofahrzeuge, knapp 42 % auf Plug-in-Hybride, der Rest auf Brennstoffzellenfahrzeuge. Ob dies den Erwartungen entspricht, ist nicht bekannt. Rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge werden mit 4.000 Euro gefördert, Plug-in-Hybride mit 3.000 Euro. Entsprechend reichen die vorgesehenen Mittel für 300.000 bis 400.000 Anträge. Täglich, so Obersteller, gehen inzwischen etwa 300 Anträge beim BAFA ein. Nach wie vor nicht dabei ist Tesla: Der US-Autobauer wurde vor wenigen Wochen aufgrund des Verdachts des Subventionsbetrugs von der Förderliste gestrichen.

Dass das nicht ausreicht, um einen echten Wechsel herbeizuführen, zeigt der Vergleich mit Norwegen. Dem Bericht zufolge entfallen dort inzwischen rund 25 % aller Neuzulassungen auf Elektrofahrzeuge, in Deutschland liegt der Anteil bei weniger als 2 %. Allerdings fallen die Vergünstigungen in Norwegen weitaus umfangreicher aus, zudem ist Strom dort um fast die Hälfte günstiger als hierzulande.