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In Zeiten von Google Maps, Apple CarPlay oder der zunehmenden Verbreitung von fest verbauten Navigationssystemen wirken Standalone-Lösungen wie ein Anachronismus. Dem wollen viele Hersteller unter anderem mit kostenlosen Kartenaktualisierungen entgegenwirken und so für eine gewisse Daseinsberechtigung sorgen. So auch TomTom.
Doch die Niederländer zeigen nun, was eine versprochene lebenslange Versorgung mit neuen Karten bedeuten kann. Denn kurzerhand wurden nun gleich 26 Geräte von der Liste der unterstützen Modelle gestrichen. Die simple Begründung seitens TomTom: Die betroffenen Geräte würden nicht mehr über genügend Speicherplatz für neue Karten oder neue Software verfügen. Als Grenze hat man der Mitteilung zufolge eine Kapazität von 2 GB gesetzt. Modelle, die über einen größeren internen Speicher verfügen, werden vorerst weiter versorgt, alle anderen nicht.
Während der Speicherengpass aufgrund tatsächlich größer gewordener Karten nachvollziehbar ist, fehlt eine Erklärung, warum das Material nicht aufgeteilt wird. So ist es bei einigen Herstellern möglich, nicht ganz Europa, sondern nur Teile zu installieren, die weit weniger als 2 GB Platz einnehmen. Allerdings dürfte sich so mancher Besitzer eines betroffenen Modells auch fragen, warum TomTom die Möglichkeit eines eventuell vorhandenen SD-Kartenslots nicht nutzt. Über einen solchen verfügen unter anderem die nun gestrichenen Geräte GO 630 und GO 730.
TomTom kann die Lebensdauer schon nach wenigen Monaten für beendet erklären
Eine Stellungnahme seitens TomTom gibt es bislang nicht, allerdings dürfte man lediglich auf das Kleingedruckte verweisen. Dort wird lebenslang als „die Nutzungsdauer des Geräts, z. B. der Zeitraum, in dem Sie von TomTom Updates, Dienste, Inhalte und Zubehör erhalten" definiert. Das bedeutet: „Ein Gerät hat das Ende seiner Lebensdauer erreicht, wenn dieser Support nicht mehr zur Verfügung gestellt wird." Somit kann das Unternehmen jederzeit die Lebensdauer für beendet erklären, in dem die Unterstützung eingestellt wird.
Inwiefern TomTom sich damit rechtlich ausreichend abgesichert hat, ist unklar. Allerdings dürfte diese Einschränkung nicht mit dem übereinstimmen, was viele Verbraucher mit dem Begriff lebenslang verbinden. Denn so manch betroffenes Modell wurde erst vor wenigen Jahren vorgestellt, viele werden noch immer als Neuware im Handel angeboten.
Als besonders zynisch dürfte so mancher das mit dem Support-Ende verknüpfte Angebot empfinden. Denn wer umsteigt, soll teilweise bis zu 30 % Rabatt auf ein neues TomTom-Navigationsgerät erhalten. Die werden ebenfalls mit lebenslangen Kartenupdates beworben.