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Beim Thema Elektromobilität verhielt Mazda sich bislang auffällig ruhig. Rein elektrisch betriebene Modelle bieten die Japaner nicht an, auch konkrete Ankündigungen fehlten bislang. Nun soll 2020 aber der erste mit Strom angetriebene Mazda an den Start gehen. Für Aufsehen sorgt aber eine bestimmte Modellvariante. Denn erstmals soll ein Wankel-Motor als Range Extender zum Einsatz kommen.
Um was für eine Fahrzeug es sich handeln wird, verrät das Unternehmen noch nicht. Im vergangenen Jahr machte man aber deutlich, dass man große Fahrzeuge nicht als ideal für einen rein elektrischen Antrieb erachte. Entsprechend dürfte es sich bei der Premiere um einen Vertreter der Kompaktklasse handeln, der auf eine komplett neuen Plattform basiert. Denn die bestehenden seien für derartige zwecke nicht optimiert, wie man ebenfalls im vergangenen Jahr andeutete.
Fest steht, dass es zwei Varianten geben wird. Die erste wird lediglich mit Akkus bestückt, die zweite soll zusätzlich einen Range Extender erhalten. „Der Range-Extender lädt die Fahrzeugbatterie bei Bedarf auf und räumt so die Bedenken vieler Kunden im Hinblick auf die begrenzte Reichweite von Elektrofahrzeugen aus", so Mazda. Dass die Wahl dabei auf einen Kreiskolbenmotor respektive Wankel-Motor gefallen ist, liegt an dessen kompakter Bauform in Verbindung mit der dennoch hohen Leistungsabgabe. Zudem können neben Benzin auch gasförmige Kraftstoffe genutzt werden.
Wie Heise Autos berichtet, könnte der Range Extender unter dem Kofferraum verbaut werden. Diesbezüglich verweist man auf eine entsprechende Patentanmeldung. Das Motiv dürfte die Verringerung von Vibrationen und Betriebsgeräuschen sein - zwei grundsätzliche Vorteile des Kreiskolbenmotors. Inwiefern die Nachteile dieser Motorart beim Einsatz als Range Extender zum Tragen kommen, ist unklar. Generell ist die Effizienz im Vergleich zu einem Hubkolbenmotor geringer, was unter anderem in einem höheren Verbrauch mündet. Allerdings gilt Mazda als Experte auf dem Gebiet der Kreiskolbenmotoren. Als letzter verbliebener Hersteller verbauen die Japaner diese Antriebsart noch in Serienfahrzeugen, zuletzt im 2012 eingestellten RX-8.
Anders als beispielsweise bei VW dürfte es bei Mazda aber in absehbarer Zeit aber keine große Auswahl an elektrisch angetriebenen Modellen geben. Denn das Unternehmen geht davon aus, dass im Jahr 2030 immer noch 95 % aller Fahrzeuge von Verbrennungsmotoren - auch in Form von Plug-in-Hybriden - angetrieben werden. Auf rein elektrische Fahrzeuge sollen lediglich die restlichen 5 % entfallen. Entsprechend wird der Schwerpunkt weiterhin auf der Optimierung der eigenen Motoren liegen. Dennoch sollen die CO2-Emmission im Vergleich zu 2010 deutlich sinken: Für 2030 plant man mit einem Rückgang um 50 %, für 2050 mit 90 %. Da man dabei nicht nur die bei der Verbrennung entstehenden Emissionen berücksichtigt, sondern auch die Förderung und Herstellung der Kraftstoffe mit einbezieht, ist beispielsweise die Erforschung wiederverwertbarer Flüssigkraftstoffe ein Ziel.