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Per Pressemitteilung teilte Intel soeben mit, dass man ein Design-Problem in allen Chipsätzen der neuen 6er-Serie (Codename: Cougar Point) gefunden hat. So existiert bei den Chipsätzen für die zweite Generation der Core-Prozessoren ein Bug beim neuen SATA-Controller: Unter Umständen könnte es in bestimmten Situationen zu Performanceinbrüchen oder Funktionsproblemen mit SATA-angebundenen Geräten kommen. Der Fehler betrifft ausschließlich die Sockel-1155-Chipsätze. Der Fehler wurde bereits behoben, man hat bereits begonnen, eine neue Version der Chipsätze zur produzieren, die den Fehler nicht enthält.
Die neue Version des Chipsatzes soll Ende Februar in den Handel gelangen, wobei Intel aber erst Ende April mit einer breiten Verfügbarkeit rechnet:
"The company expects to begin delivering the updated version of the chipset to customers in late February and expects full volume recovery in April."
Selbstverständlich dauert es etwas, bis die neuen Chipsätze produziert worden sind und auf neuen Mainboards eingesetzt werden können. Intel betont, dass ausschließlich neue Sandy-Bridge-Systeme betroffen sind.
Einer der betroffenen Chipsätze: Intels P67, aber auch die
H-Chipsätze sind entsprechend betroffen.
Aufgrund der Probleme geht Intel davon aus, dass man die Quartalsergebnisse für das erste Quartal 2011 um 300 Millionen US-Dollar reduzieren muss. Weiterhin werden die Kosten der Reperatur oder des Ersatzes der betroffenen Komponenten, die sich bereits im Markt befinden, mit 700 Millionen US-Dollar bewertet. Ob dies mit einem Rückruf der betroffenen Mainboards gleichgesetzt werden kann, ist aus der Intel-Meldung nicht zu erkennen. Die Partner wurden von Intel aber bereits über den Bug informiert.
Update:
In der kurzfristig von Intel einberufenen Pressekonferenz von Intel gaben soeben Stacy Smith, Chief Financial Officer Intel und Steve Smith, Vice Precident von Intel Auskunft über die Probleme.
- Die Sandy-Bridge-Prozessoren sind nicht vom Problem betroffen, der Bug betrifft ausschließlich die Chipsätze
- Die Sandy-Bridge-Prozessoren werden weiterhin ausgeliefert, selbst wenn die Chipsätze neu aufgelegt worden sind
- Die ersten Lieferungen der neuen Version der 6-Series-Chipsätze werden Ende Februar erwartet. Die volle Marktnachfrage wird man bei der Produktion erst im April erreichen. Aufgrund der 65-nm-Produktion, die für den Chipsatz verwendet wird, kann man den Ramp relativ schnell mit der aktualisierten Version starten.
- Im Chipsatz selber wurde ein Metal Layer Change vorgenommen, um die Funktionalität des SATA-Controllers wieder herzustellen. Es handelt sich also um ein physikalisches Problem bei der Fertigung, weshalb auch ein Patch per Software oder Bios-Update nicht möglich ist.
- In Intels internen Tests haben eine kleine Anzahl (einstellige Prozentzahl) von Chipsätzen in Langzeit-Belastungstests über drei Jahre Probleme gezeigt. Dies würde bedeuten, dass beispielsweise Mainboards oder Notebooks in geringer Anzahl nach mehreren Monaten erst Probleme zeigen können. Es handelt sich zwar nur eine geringe Anzahl, aufgrund des Qualitätsaspekts hat man sich jedoch zu einer Neuauflage des Chipsatzes entschieden. Es ist also wahrscheinlich, dass ein Produkt heute hervorragend funktioniert, aber möglicherweise nach mehreren Jahren erst die von Intel entdeckten Probleme zeigt. Dies war auch der Grund, warum man zum Launch diesen Bug nicht lokalisieren konnte.
- Mögliche auftretende Probleme sind eine schlechtere Performance (wahrscheinlich durch schlechtere Signalleitungen) oder ein Problem mit dem Auffinden von SATA-Geräten. Probleme bezüglich des Datenverkehrs scheinen nicht auftreten zu können, da nur der SATA Link betroffen ist - es wird also nur die Übertragung gestört. Betroffen sind allerdings ausschließlich die SATA-3G-Ports, die SATA-6G-Ports sollen ohne Probleme arbeiten.
- Der Launch für die Dual-Core-Prozessoren auf Basis von Sandy Bridge wird voraussichtlich durch diese Probleme verzögert.
- Die Roadmap für zukünftige Chipsätze wird von Intel nicht verändert.
Wir haben zudem Kontakt zu den Mainboardherstellern aufgenommen, um von diesen ein Statement zu erhalten. Allerdings beginnt in Taiwan heute das Chinese New Year - es ist also Urlaubszeit, weshalb nicht mit einer schnellen Antwort zu rechnen ist.
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