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Mit Thunderbolt hat Intel in der vergangenen Woche eine neue Schnittstelle präsentiert, die verschiedene Schnittstellen in einem Port vereint und eine hohe Bandbreite (in der ersten Ausbaustufe 10 GBit/s) bietet (wir berichteten). Jetzt hat Konkurrent AMD verlauten lassen, was man von Intels neuer Technologie hält.
Man geht davon aus, dass Thunderbolt einfach nur ein weiterer proprietärer Standard sein wird, der sich nicht weit verbreiten wird. Außerdem bezweifelt AMD, dass diese Schnittstelle überhaupt einen praktischen Nutzen bieten kann. Bestehende Standards würden bereits hohe Konnektivität bieten und zusammen die Bandbreite von Thunderbolt übersteigen. Sie wären für vorhandene Peripheriegeräte in der Regel mehr als ausreichend. AMD vergleicht die Bandbreite von Thunderbolt mit der von vorhandenen Schnittstellen wie USB 3.0, DisplayPort und SATA 6 Gb/s und kommt zu dem Schluß, dass der Zugewinn durch Thunderbolt nicht sonderlich bemerkenswert wäre:
"The DisplayPort1.2 standard offers up to 17Gb/s of peak bandwidth for displays. [...] Many AMD-based platforms support USB 3.0 which offers 4.8Gb/s of peak bandwidth, AMD natively supports SATA 6Gb/s with our 8-series chipsets. [Meanwhile], the total bandwidth stated for a Thunderbolt channel is only 20% higher than one PCI Express 3.0 lane and about 52% higher than a single USB 3.0 port."
Weiterhin kritisiert man, dass Thunderbolt bei Adaptierung zu einem Mini DisplayPort die Bandbreite reduzieren würde und dann z.B. nicht mit AMDs Multi-Display-Technologie Eyefinity kompatibel wäre. Schließlich bezweifelt AMD allgemein den Nutzen proprietärer Schnittstellen:
"Consumers generally benefit by having standard, high-speed ports available on their mobile devices. Proprietary ports, or the requirement of a dongle to employ those industry-standard ports may be an obstacle to consumers having the full computing experience at home or on the road."Der kritische Blick von AMD auf Thunderbolt könnte natürlich auch damit zusammenhängen, dass das Unternehmen nicht an der Entwicklung dieser Schnittstelle beteiligt war und sie damit auf absehbare Zeit nicht nativ unterstützen kann.
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