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Intel hat auf der Computex die Gerüchte rund um eine dritte Thunderbolt-Generation bestätigt. Dennoch konnte die Chip-Schmiede überraschen. Denn beim Stecker wechselt man vom Mini-DisplayPort zu USB Typ-C. Zur Begründung heißt es, dass der weitaus neuere Anschluss wesentlich mehr Möglichkeiten bieten würde. Denn wo man bislang lediglich Displays und eben Thunderbolt-Hardware anschließen kann, könne nun auch eine beinahe unüberschaubare Menge an Zubehör verwendet werden. Abseits des Anschlusses wird es aber ebenfalls zahlreiche Veränderungen geben.
Die wichtigsten beiden dürften dabei die mögliche Bandbreite sowie die übertragbare Energie sein. Denn dank USB PD können bis zu 100 W übertragen werden, beispielsweise für das Laden von Notebooks. Davon abgesehen wird Thunderbolt 3 bis zu 15 W liefern, bereits für diverse Geräte ausreichen soll. Für Daten stehen hingegen 40 Gigabit pro Sekunde bereit. Damit wird die Bandbreite von Thunderbolt 2 verdoppelt, die von USB 3.1 sogar vervierfacht. Dies reicht laut Intel aus, um gleichzeitig zwei UHD-Displays mit 60 Bildern pro Sekunde zu versorgen – oder aber für eine 5K-Anzeige.
Weitere Einsatzmöglichkeiten sind das Anbinden von Docking-Lösungen mit nur einem Kabel, der Anschluss externer Grafikeinheiten oder aber das Verbinden des Rechners mit einem Netzwerk. Denn auch dies soll mit bis zu 10 Gigabit pro Sekunde möglich sein, selbst, wenn bereits zwei UHD-Displays versorgt werden müssen.
Verwendet werden von Thunderbolt 3 vier PCIe-Landes der dritten Generation, unterstützt werden mit eben jenem PCIe, USB, Thunderbolt und DisplayPort gleich vier Protokolle und damit mehr als bislang. Wie gehabt können bis zu sechs Geräte in einer Daisy-Chaim angesprochen werden.
Etwas unübersichtlicher wird es bei den benötigten Kabeln, hier sieht Intel zunächst drei Typen vor. Wer mit 20 Gigabit pro Sekunde um einer maximalen Länge von 2 m auskommt, kann zu passiven Kupferkabeln greifen. Diese sollen deutlich preiswerter als die bisher benötigten Verbindungen ausfallen. Teurer wird es jedoch, wenn die volle Bandbreite benötigt wird. Dann muss zu aktiven Kupferkabeln gegriffen werden, die aber ebenfalls auf 2 m Maximallänge beschränkt sind. Bis zu 60 m lange Verbindungen sollen dann ab den kommenden Jahr möglich sein. Die hierfür benötigten aktiven optischen Kabel befinden sich derzeit aber noch in der Entwicklung. Wer bereits Thunderbolt-Zubehör nutzt, soll dies auch an der neuen Schnittstelle können. Denn mit Adaptern soll die Kombination aus altem Anschluss und neuem Stecker sowie andersrum problemlos möglich sein.
Erste Geräte mit der neuen Schnittstelle sollen Intel zufolge bereits Ende des Jahres in den Handel kommen, eine breitere Verfügbarkeit erwartet man jedoch erst für 2016. Mit welchen Preisen für die neuen Kabel und Adapter konkret gerechnet werden muss, ist noch offen. Gleiches gilt für zahlreiche technische Details.