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Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, deshalb beginnen wir mit einer kleinen Galerie zum neuen EVGA-Mainboard:
Die offensichtlichsten Unterschiede fallen gleich ins Auge: EVGA setzt auf dem Mainboard keine Heatpipes mehr ein, sondern einen Northbridge- und einen Southbridge-Lüfter. Gerade der Southbridge-Lüfter generiert eine recht hohes, surrendes Geräusch. Für einen Silent-Rechner ist das Board demnach nicht zu empfehlen. Weiterhin besitzt das Board kein schwarzes PCB, sondern ein normales grünes PCB. Der dritte offensichtliche Unterschied liegt im Fehlen des mittleren PCIe-x16-Ports, der für eine dritte Grafikkarte gedacht war.
Weitere Unterschiede liegen im Detail: So besitzt das Mainboard keinen zweiten Gigabit-Ethernet-Port, sondern nur einen, der jedoch die von NVIDIA gebotenen Features wie die Hardwarefirewall und Priorisierung von Daten (FirstPacket) bietet. Bei den SATA-Ports gibt es keine Unterschiede, jedoch bei den USB-Ports: Hier bietet NVIDIA nur noch vier auf der Rückseite zzgl. vier onboard, insgesamt also acht statt zehn Ports. Zuletzt fehlen die Besonderheiten wie LED Post Codes oder Buttons für Power und Reset sowie der Onboard-Speaker.
Weitere Details offenbaren sich, wenn man die Feature-Tabelle anschaut. So unterstützt der nForce 680i LT SLI nicht SLI Memory mit bis zu 1.2 GHz, sondern nur bis 800 MHz. Auch nach dem Starten des Systems findet man im Bios Unterschiede: Es fehlen diverse Overclocking-Features, auch die Spannungen können nicht bis ans Maximum hohgesetzt werden:
- CPU-Spannung: Bis 1,6 V
- DDR2-Spannung: Bis 2,5 V
- VFSB: Bis 1,4 V
- Northbridge-Spannung: Bis 1,4 V
Weitere Spannungen können nicht verändert werden. Die Justierungsmöglichkeiten für den FSB und den Speicher entsprechen jedoch denen des größeren 680i SLI, auch ist der Speichertakt durch die Quicksync-Technik nahezu stufenlos einstellbar.
Alle Unterschiede und Features zeigt NVIDIA in der Tabelle:
In unserem Test des nForce 680i LT SLI von EVGA können wir dem Board praktisch ähnliche Performance und Besonderheiten bescheinigen, wie dem größeren nForce 680i SLI:
- Timings von 3-3-3-8-1t bei DDR2-800 waren wie bei aktuellen nForce 680i SLI-Mainboards nur in den schwarzen Speicherslots stabil möglich. Auch benötigt man für derart gute Timings neben hervorragenden Speichermodulen eine höhere Northbridgespannung von 1,4 V, um das Mainboard vollkommen stabil zu bekommen.
- Die Gehäuseanschlüsse (Power, Reset, HDD-LED, Power-LED) sind ungünstig positioniert (direkt oberhalb des ATX-Poweranschlusses neben den Dimm-Slots). Die Kabel können so häufig nicht gut versteckt werden.
- Unser Board stellte sich als etwas laut heraus: Neben dem recht lauten Southbridge-Lüfter kommt ein Zwitschern der Spannungswandler bei Volllast hinzu (Standardsettings im Bios, keine Übertaktung). Das Zwitschern ist definitiv der Stromversorgung zuzuordnen.
- Der Stromverbrauch ist im Vergleich zum 680i SLI auf einem ähnlich hohen Niveau. Mit 180,1 Watt unter Last und 144,1 Watt unter Idle-Bedingungen liegt das Board auf einem ähnlich hohen Niveau und somit 10 bis 20 Watt über dem Verbrauch eines typischen P965-Mainboards. Möchte man schnelle Timings verwenden (also 3-3-3-8-1t) steigt der Verbrauch sogar weiter durch die hohe Northbridge-Spannung.
- Beim Overclocking erreichten wir nur 424 MHz, was für viele Overclocker zwar ausreichend sein sollte, günstigere P965-Mainboards erreichen aber mittlerweile einen FSB von bis zu 500 MHz.
- Die Performance des Boards war in speichersensitiven Anwendungen durch die extrem guten Timings brilliant. Die aktuellen Chipsätze (P965, i975X und 680i) liegen insgesamt jedoch in einer Bandbreite von wenigen Prozentpunkten beieinander, mal führt das eine Board, mal das andere.
- Der Onboard-Sound liefert nicht nur gute Features, sondern auch für einen HDA-Codec gute Qualitätswerte.
Insgesamt sehen die Features für einen Gaming-Rechner, für den NVIDIA den Chipsatz auch empfiehlt, gut aus: Zwei x16-Slots für SLI mit voller Bandbreite, Unterstütztung für alle CPUs und schnellen Speicher, ein Gigabit-Ethernet-Port, RAID und 6 SATA-Ports sowie ausreichend viele USB-Ports und ein guter Onboard-Sound. Für einen Preis von ca. 190 Euro bekommt man allerdings auch schon ein ASUS P5N32-E SLI, welches eine passive Kühlung bietet, ein besseres Layout, einen zweiten Gigabit-Ethernet-Port, massivere Overclocking-Features, Firewire, zudem auch noch den dritten PCIe-Port und alle sonstigen Features des nForce 680i SLI. Der angepeilte Preis für die nForce 680i LT SLI Mainboards von 189 bis 199 US-Dollar erscheint also etwas hoch, wenn man die US-Dollars einfach durch Euro substituiert. Für einen Preis von 150 bis 170 Euro wären die Boards aber durchaus eine Empfehlung, sind jedoch nichts für einen PC, der stromsparend und leise sein soll.