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Seagate 3-TB-Festplatte

Probleme mit älteren Betriebssystemen

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Probleme mit älteren Betriebssystemen
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Bereits vor einer Woche gab es unbestätigte Gerüchte zu einer 3-Terabyte-Festplatte von Seagate (wir berichteten). In einem Interview mit dem britischen Magazin Thinq gab Seagates Senior Product Manager Barbara Craig bekannt, dass man gegen Ende des Jahres eine 3-TB-Festplatte vorstellen wird. Doch der Vorstoß in den 3-TB-Bereich stellt die Entwickler vor weitaus größere Probleme als nur die Erhöhung der Speicherdichte. Denn aufgrund eines Standards aus den 80er-Jahren ist es den meisten Rechnern nicht möglich mehr als 2,1 Terabyte Speicher zu adressieren. Der Grund dafür ist das Logical Block Adressing (LBA). Dieses weist jedem 512 Byte großen Sektor eine Adresse zu. Summiert man den gesamten Adressraum kommt man so auf eine maximal adressierbare Speicherkapazität von 2,1 TB.

Die Lösung hierfür stellt laut Barbara Craig das Long LBA dar, welches nicht mehr auf 512 Byte große Sektoren zurückgreift, sondern die sektordefinierende Byteanzahl anhebt. Vorraussetzung ist ein Betriebssystem, welches das neue Adressing-Verfahren unterstützt. Laut Aussage von Seagate sind dazu bisher nur die 64-Bit-Versionen von Windows 7 und Vista sowie modifizierte Linux-Versionen in der Lage. Im Test mit dem Betriebssystem Windows XP waren nur 990 MB von insgesamt 3 TB verfügbar. Wer in Zukunft in den Genuss von 3-TB-Festplatten kommen will, muss also zwangsweise eine 64-Bit-Version der neueren Betriebssysteme nutzen. Dies sind jedoch nur die Probleme, die auf einen zukommen, wenn man die Festplatte ausschließlich als sekundären Datenträger nutzt.

Möchte man die Festplatte jedoch als primären Datenträger zum Booten eines Betriebsystems nutzen, so kommt es zu Komplikationen mit dem  Master Boot Record (MBR). Denn dieser unterliegt ebenfalls der 2,1-TB-Limitierung. Abhilfe schafft hierbei die GUID Partition Table (GPT) die ein Update der Technik darstellt und dem System weitaus mehr Informationen vermitteln kann, als der seit UrZeiten verwendetet MBR. Systeme die den GPT nicht lesen können gehen davon aus, dass der gesamte Platz auf dem Datenträger belegt ist - deshalb kann unter Windows XP (x86) nur knapp 0,03 Prozent der 3-TB Festplatte genutzt werden.

Ursprünglich war es beabsichtigt, dass die GPT Teil von Intels "Extensible Firmware Interface" (EFI) wird, welches das in die Jahre gekommene ASCII-Bios ablösen soll. Die benötigten Spezifikation zum Betreiben von Festplatten jenseits der 2,1-TB-Mauer werden jedoch vom seit 2005 existierenden EFI-Nachfolger "Unified EFI" (UEFI) verwaltet. Die Hauptproblematik sind jedoch nicht die technischen Möglichkeiten, sondern die fehlende Standardisierung und Unterstützung seitens der Mainboard-Hersteller - nur eine verschwindend geringe Anzahl an Mainboards greift auf ein UEFI System zurück. Sowohl Festplattencontroller als auch Treiber, Betriebssysteme und die aktuellen BIOSs haben ein Adressenlimit von 2,1 TB. Weitreichende Veränderungen auf der gesamten Industrieebene sind also notwendig, um den Schritt über die 2,1-TB-Grenze für jeden möglich zu machen.

Trotz des gewaltigen Arbeitsaufwands ist Barbara Craig jedoch zuversichtlich, dass sowohl die Geschäftspartner als auch über 80 Prozent der jetzigen Infratrukturen in der Lage sind, diesen Schritt zu ermöglichen und zu unterstützen.

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