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Im Oktober 2011 kam es in Thailand zu einer verheerenden Flutkatastrophe. Über sechs Millionen Hektar (fast zwölf Prozent des Landes) wurden überschwemmt, fast 400 Opfer waren zu beklagen. Es entstand ein Sachschaden von über 12 Milliarden Euro – die schlimmste Hochwasserkatastrophe seit 50 Jahren in der Geschichte Thailands. Davon betroffen waren auch zahlreiche Industrieanlagen – vor allem diverse Fabriken von Festplattenherstellern. Western Digital litt besonders unter den Schäden der Flut und musste seine Produktion zeitweise für mehrere Monate komplett einstellen.
Die Folge waren nicht nur knapp bestückte Lager, sondern auch ein kräftiger Preisanstieg. Allein in den ersten acht Wochen nach der verheerenden Flutkatastrophe waren Preissteigerungen im dreistelligen Prozentbereich zu verzeichnen. Einige Modelle stiegen sogar um das Dreifache im Preis. In unserem Preisvergleich ist nun erstmals eine Normalisierung auf das Niveau von vor dem Unglück ausfindig zu machen.
Besonders beliebt vor der Katastrophe waren Magnetspeicher-Festplatten mit einer Kapazität von 2 TB. Sie wechselten Anfang Oktober vergangenen Jahres noch für durchschnittlich knapp 60 Euro ihren Besitzer. Nur wenige Tage nach der Flut kletterten die Preise in Deutschland auf 75 Euro. Kurze Zeit später mussten schließlich bis zu 140 Euro auf den Ladentisch gelegt werden. Heute ist zwar noch keine Angleichung auf das Vorjahres-Niveau zu spüren, dennoch sind die Preise während der letzten Monate um gut 50 Prozent gefallen.
Durchschnittlich zahlt man in diesen Tagen für eine 3,5-Zoll-Festplatte mit 2 TB knapp 95 Euro. In unserem Nachbarland Österreich werden zwischen fünf und zehn Euro mehr fällig. Ein Angleich der Preise scheint bei den 2-TB-Laufwerken nur mittelfristig wahrscheinlich. Western Digital geht von weiter fallenden Preisen erst im Jahr 2013 aus und das trotz inzwischen wieder voller Produktionskapazitäten.
Eine ähnliche Entwicklung ist bei den 1-TB-Geräten ausfindig zu machen. Hier bezahlt man inzwischen wieder knapp über 60 Euro, wohingegen vor der Flutkatastrophe etwa 40 Euro fällig wurden.
Deutlich besser sieht es bei den 3-TB-Modellen aus, die innerhalb der vergangenen Tage erstmals wieder die Preise des Vorjahres erreichten. Vor der Katastrophe musste man in Deutschland durchschnittlich 120 Euro für eine 3,5-Zoll-HDD mit 3 TB hinblättern. Schnell stiegen auch hier die Preis auf über 245 Euro bzw. auf fast 280 Euro in Österreich. In diesen Tagen bewegen sich die Verkaufspreise bei deutlich günstigeren 150 Euro in unserem Nachbarland. Hierzulande fallen die Preise im Schnitt 20 Euro günstiger aus.
Endgültig erholt haben dürfte sich der Festplattenmarkt aber erst im Jahr 2013.