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Alle Welt spricht bei den aktuellen Smartphones und Tablets über vier bis acht Kerne, über 3 GB Arbeitsspeicher oder sonstige Performance-Zahlen. Was aber nicht nur die Hersteller gerne vergessen, sondern auch für den Endkunden interessant sein könnte, ist die Frage nach der Anbindung des Flash-Speichers, der in diesen Geräten verbaut ist. Abgesehen von der Kapazität sind von den meisten Herstellern dazu nur wenige Informationen überhaupt zu bekommen, dabei hat der Desktop- und Notebook-Markt gezeigt, dass der Wechsel auf schnelle SSDs einen maßgeblichen Einfluss auf die Performance eines Systems haben kann.
SanDisk nutzt den Mobile World Congress, um seinen neuen iNAND-Speicher vorzustellen. Der Fokus liegt hier weniger auf der Größe als vielmehr auf der Performance dieses neuen Speichers mit integriertem Controller. Die Anforderungen an Speicher in diesen mobilen Geräten ist natürlich nicht derart hoch, wie am heimischen PC oder Notebook. Allerdings haben sequentielle Lese- und Schreibraten ebenso Einfluss auf das Gesamtsystem wie die generelle I/O-Performance. Gerade das Schreiben von Daten wenn der interne Speicher fast aufgebraucht ist, sorgt bei den Nutzern für teilweise lange Wartezeiten oder zumindest verwunderlich verzögerte Prozesse im alltäglichen Umgang. Die Anforderungen an einen solchen Speicher sind aber auch in technischer Hinsicht höchst unterschiedlich. So mancher SoC verwendet seinen eigenen Speichercontroller und bindet nur einfachen NAND-Speicher daran an. Andere Hersteller wiederum greifen auf eMMC zurück, der neben dem NAND-Speicher auf dem gleichen Chip auch noch den Controller verbaut. Eben dies ist auch der Ansatz für den neuen iNAND von SanDisk.
[figure image=images/stories/newsbilder/aschilling/2014/sandisk-inand-extreme-rs.jpg link=images/stories/newsbilder/aschilling/2014/sandisk-inand-extreme.jpg alt=SanDisk iNAND Extreme]SanDisk iNAND Extreme[/figure]
SanDisk verwendet für diesen Speicher den eigenen 2-Bit-MLC-NAND, der in 1Y nm gefertigt wird. Eine Dual-Core-CPU dient als Controller, wobei ein Kern sich auf die Host-Operations konzentriert und der zweite auf das NAND-Management. Dual-Core-Controller werden in modernen Desktop-SSDs bereits seit einiger Zeit eingesetzt, im mobilen Bereich für Smartphones und Tablets sind sie allerdings neu. Der neue iNAND Extreme von SanDisk verwendet eMMC 5.0 mit Geschwindigkeiten von bis zu 400 MBit pro Sekunde. Intern sind Controller und NAND über zwei Channel mit jeweils 300 MBit pro Sekunde angebunden. Den intern produzierten Überschuss verwendet der Controller, um einen Overhead, beispielweise durch eine Gargabe Collection, auszugleichen. Um die Geschwindigkeit des NAND überhaupt in diese Dimensionen bringen zu können, arbeitet der Controller nicht mehr im Block-basierten Abarbeiten der Schreib- und Lesevorgänge, sondern verwendet nun sogenannte "Pages".
Der iNAND Extreme von SanDisk soll auf Datenübertragungsraten von 300 MB pro Sekunde für das sequentielle Lesen und 80 MB pro Sekunde für das sequentielle Schreiben kommen. Für das zufällige Lesen gibt SanDisk 6.000 IOPS an, beim Schreiben sollen es 3.000 IOPS sein. Zunächst wird SanDisk den iNAND Extreme in Größen von 16, 32 und 64 GB anbieten. Wann und in welchen Geräten der iNAND Extreme zunächst eingesetzt werden wird, wollte SanDisk nicht verraten. Im zweiten Quartal soll es aber soweit sein - nur um einen groben Zeitrahmen zu kennen.