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Der M.2-Slot und SATA-Express sind wohl das Zugpferd des neuen Intel-Chipsatzes. Beide sollen per PCI-Express-Anbindung für ordentlich Schub bei den Übertragungsraten der Massenspeicher sorgen. Während SSDs im M.2-Format bereits erhältlich sind, fehlt es bisher noch an solchen mit SATA-Express-Anschluss. Auf der Computex 2014 Anfang Juni in Taipei erwarten wir uns aber zahlreiche Neuvorstellungen in dieser Hinsicht.
Nun hat Marvell mit dem 88SS1083 einen ersten SSD-Controller vorgestellt, welcher dank PCI-Express-Anbindung auch SATA-Express unterstützen soll. Der Controller wird mit Hilfe von zwei PCI-Express-2.0-Lanes angebunden und verfügt daher über eine theoretische Bandbreite von 1 GB pro Sekunde. Damit ergibt sich anhand der Geschwindigkeit zunächst keinerlei Vorteil gegenüber den M.2-SSDs. Vom Controller unterstützt wird die "separate RefClock with Independent SSC" (SRIS), welche eine aufwändige Abschirmung der dazugehörigen Kabel unnötig macht und die Kosten für die SATA-Express-Kabel reduziert. Eine weitere Kostenreduzierung erreicht Marvell durch die gleichzeitige Unterstützung von klassischen SATA- und SATA-Express-Verbindungen. Somit kann der Controller auch in Festplatten und SSDs eingesetzt werden, welche noch SATA mit 3 oder 6 GBit pro Sekunde verwenden, was höhere Stückzahlen und letztendlich geringere Fertigungskosten möglich macht.
Den Stromverbrauch will Marvell durch die Fertigung in 28 nm in Grenzen halten. Dazu ebenfalls beitragen kann der Support von DevSleep auf dazugehörigen SSDs sowie L1.2 auf Basis von PCI-Express - beides Methoden, die per PCI-Express angebundene Hardware in einen Idle-Zustand zu versetzen und nur bei Bedarf aufzuwecken. Der Marvell 88SS1083 unterstützt alle modernen NAND-Flashspeicher mit Toggle 2/ONFI 3 (ONFI steht dabei für Open NAND Flash Interface) bei bis zu 400 MT pro Sekunde. Wichtig ist auch dies wieder im Zusammenhang mit dem Stromverbrauch, da die Signalübertragung zwischen NAND-Speicher und Controller mit einer neidrigeren Spannung von 1,8 Volt stattfindet, was ebenfalls eine deutliche Reduzierung gegenüber dem Vorgänger darstellt.
Bis wir erste SSDs sehen werden, die diesen Controller einsetzen, wird allerdings noch einige Zeit vergehen. Mit der Massenproduktion soll erst im vierten Quartal 2014 begonnen werden.