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Die Sicherheit unserer Daten spielt eine immer größere Rolle. Die Hardware-Verschlüsselung von Festplatten und SSDs sollte deshalb inzwischen zum Standard gehören und ist auch ohne größere Umstände für jeden Endverbraucher umsetzbar - doch viele scheuen noch davor zurück und belassen ihre Daten potenziellen Angreifern somit bereits auf dieser Ebene. Diverse Software-Lücken sorgen für weitere Unsicherheiten.
Auf einem ganz anderen Level setzen die SSDs des englischen Unternehmens Securedrives nun an. Der Hersteller hat SSDs vorgestellt, die über ein GSM-Modul verfügen und sich über zahlreiche Wege aus der Nähe und Ferne zerstören lassen. Dabei ist mit Zerstörung nicht nur das Wegwerfen des Keys der Verschlüsselung oder das mehrmalige Überschreiben der Daten gemeint, sondern die physikalische Zerstörung der Speicherchips. Der Hersteller geht dabei nicht weiter darauf ein, wie dies geschieht, offenbar aber ist der Mechanismus im Gehäuse verbaut und zerstört den NAND-Speicher, so dass die Chips zerbrochen werden.
Der Nutzer hat mehrere Wege die Selbstzerstörung einzuleiten. Einer ist das Senden einer Textnachricht an das eingebaute GSM-Modul. Es gibt aber auch automatisierte Sicherheitsmaßnahmen, bei denen die SSD eigenständig dafür sorgt, dass die Daten nicht wiederherzustellen sind. So wird eine Zerstörung eingeleitet, sobald die SSD vom SATA-Controller getrennt wird oder aber die Batterie des Rechners (im Falle eines Laptops), an dem sie angeschlossen ist, zu Neige geht. Ebenfalls erkannt werden weitere Tricks, die darauf schließen lassen, dass sich jemand mechanisch an der SSD zu schaffen macht. Einstellen lassen sich aber auch Zeiträume für die Selbststörung, wenn z.B. über längere Zeit kein GSM-Empfang möglich war. Ein Beschleunigungssensor in der SSD erkennt, wenn der Nutzer einen bestimmten Code per Berührung "eintippt" und leitet dann ebenfalls die Selbstzerstörung ein.
Die Daten selbst sind auf der SSD per 256 Bit AES CBC Hardware-verschlüsselt. Mit diesen SSDs richtet sich der Hersteller sicherlich nicht an den normalen Endkunden, denn alleine schon der Preis einer solchen SSD liegt deutlich über dem, was für "normale" Modelle ausgegeben werden muss. Hinzu kommen noch eventuelle Kosten für einen weltweiten GSM-Service, damit eine Fernlöschung auch auf direkte Anfrage erfolgen kann. Eine konkrete Angaben zum Preis macht der Hersteller aber nicht und gibt diese nur Anfrage heraus. Auch die Kapazität wird nicht erwähnt, dürfte aber im üblichen Rahmen liegen.