Werbung
Mit der Intel SSD 750 stellt der Chipriese heute das erste NVMe-Laufwerk vor, das speziell für Desktop-Rechner entwickelt wurde. Während der AHCI-Standard, der bei aktuellen Festplatten und SSDs zum Einsatz kommt, ursprünglich nicht für Flashlaufwerke gedacht war, wurde NVMe von Anfang an auf schnelle Halbleiterspeicher optimiert und wird bei Enterprise- und Serveranwendungen bereits eingesetzt. NVMe ermöglicht eine enorme Performance, wie auch die Herstellerangaben zur Performance der Intel SSD 750 zeigen - beim Lesen werden über 2 GB pro Sekunde erreicht. Für noch mehr Performance lassen sich die Intel SSD 750 auch in ein RAID 0 schalten, hierbei kann man allerdings nicht mehr von den Laufwerken booten, was im Einzelbetrieb problemlos möglich ist.
Benchmark | 400 GB | 1,2 TB |
---|---|---|
4K lesen | 430.000 IOPS | 440.000 IOPS |
4K schreiben | 230.000 IOPS | 290.000 IOPS |
Seq. lesen | 2.200 MB/s | 2.400 MB/s |
Seq. schreiben | 900 MB/s | 1.200 MB/s |
Intel hat bei der Entwicklung der SSD 750 eng mit Mainboard-Herstellern zusammengearbeitet, um die maximale Performance und Kompatibilität zu ermöglichen. Dabei hat man sich insbesondere auf die X99-Platform konzentriert, die insgesamt 40 direkt an die CPU angebundene PCI-Express-Lanes zur Verfügung stellt. Damit lassen sich beispielsweise zwei Grafikkarten und zwei Intel SSD 750 Laufwerke bei jeweils voller Lane-Konfiguration betreiben. Die Intel SSD 750 besitzt ein PCI-Express-Interface (Gen3) mit vier Lanes, was einer theoretischen Bandbreite von knapp 4.000 MB/s entspricht.
Von einem Betrieb in PCI-Express-Slots, die nicht an der CPU, sondern am PCH hängen, rät Intel dringend ab. Da der PCH über einen maximal 1.8 GB/s schnellen DMI-Bus angebunden ist, verschenkt man hier bis zu 50% der Leistung. Im Zweifelsfall sollte man das Handbuch des Mainboard zu Rate ziehen, um zu ermitteln, welche PCIe-Slots wie angebunden sind.
Die Intel SSD 750 lässt sich grundsätzlich auch auf älteren Plattformen sinnvoll betreiben, Intel möchte hier allerdings von einer generellen Empfehlung ablassen: Zu problematisch sei die Zusammenarbeit mit den Mainboard-Herstellern bei älteren Plattformen gewesen, teilweise kam es zu Inkompatibilitäten, die Hersteller aufgrund des Alters eines Produkts auch nicht mehr beseitigen wollten. Intel möchte eine Kompatibilitätsliste nachreichen, sodass man vor dem Kauf prüfen kann, ob die Intel SSD 750 mit dem eigenen Mainboard kompatibel ist.
Des Weiteren wird es die Intel SSD 750 nicht nur als PCIe-Steckkarte mit halber Höhe geben, sondern auch als 2,5-Zoll-Laufwerk. Selbstverständlich muss hier ein neuer Steckverbinder zum Einsatz kommen, es handelt sich schließlich nicht um ein SATA-Laufwerk. Dazu setzt Intel auf einen SFF-8639- und SFF-8643-Anschluss, auf Seite des Laufwerks und des Mainboards. Auch hier arbeitet Intel mit den Mainboard-Herstellern zusammen, um sicherzustellen, dass der entsprechende Anschluss in Zukunft auf möglichst vielen Mainboards vorhanden ist. Das zum Anschluss benötigte geschirmte Spezialkabel gehört zum Lieferumfang der 2,5-Zoll-Variante.
Bei der Performance sind beide Formfaktor-Varianten der Intel SSD 750 exakt gleich, die 2,5-Zoll-Variante ist vor allem für PCs mit kleinem Formfaktor oder Mainboards, auf denen nur wenige Plätze für Erweiterungskarten vorhanden sind, gedacht. Auch was die Kühlung angeht verhalten sich beide Varianten gleich: Intel sieht eine „aktive“ Kühlung als obligatorisch, wobei schon ein „durchschnittlicher Airflow“ ausreichen soll. Man soll es lediglich vermeiden, die Intel SSD 750 beispielsweise zwischen zwei Grafikkarten oder in einer Stelle im Gehäuse zu platzieren, an der es keinerlei Luftbewegung gibt.
Die maximale Schreiblast liegt laut Intel bei 70 GB pro Tag oder 219 TB insgesamt (TBW). Die UVP wird mit $389 für das Modell mit 400 GB und $1029 für die größere Variante mit 1,2 TB beziffert. Damit ist die Intel SSD 750 deutlich teurer als klassiche SATA-SSDs, spielt aber natürlich auch in einer anderen Liga. Ohnehin hat die Intel SSD 750 momentan praktisch keine Konkurrenz, denn andere Hersteller bieten zwar ebenfalls PCI-Express-Laufwerke an (wie z.B. die Plextor mit der M6e Black Edition), doch handelt es sich dabei um AHCI- und nicht um NVMe-Laufwerke.
Einen ausführlichen Test zur Intel SSD 750 werden wir demnächst veröffentlichen.