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Schreibköpfe mit Lasern sollen HDDs mit 30 TB ermöglichen

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Schreibköpfe mit Lasern sollen HDDs mit 30 TB ermöglichen
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Alle Festplatten-Hersteller arbeiten aktuell daran die Datendichten der magnetisch beschriebenen HDDs weiter zu erhöhen. Physikalisch werden dieser Entwicklung immer wieder Grenzen aufgezeigt, doch die Hersteller finden auch immer wieder Mittel und Wege diese zu umgehen. So kann die Umdrehungsgeschwindigkeit der Plattern erhöht werden, um die Datenübertragung zu beschleunigen. Die Datendichte wird mithilfe von mehr Plattern, die auf gleichem Raum passen, erhöht. Einige Festplatten sind inzwischen nicht mehr mit Luft, sondern mit Helium gefüllt. Mit all diesen Maßnahmen und vielen weiteren versuchen die Hersteller die Kapazitäten und Geschwindigkeiten weiter zu erhöhen.

Vor diesen Herausforderungen steht natürlich auch Seagate und präsentiert erste Lösungsansätze, die zugegebenermaßen nicht neu sind und aus dem Herbst das vergangenen Jahres stammen. Nun sind sie aber erneut in den Fokus gerückt. Einer dieser Ansätze ist das Heat-Assisted Magnetic Recording, oder kurz HAMR. Dabei wird ein Laser verwendet, um die einzelnen Bits magnetisch auf die Plattern zu schreiben. Das übliche Verfahren über einen magnetisierenden Schreib- und Lesekopf scheint an seine Grenzen zu kommen, inzwischen überlappen sich die einzelnen Datenspuren bereits. Doch auch dem Shingled Magnetic Recording (SMR) sind natürlich Grenzen gesetzt. Der Laserschreibkopf kann die Datenspuren deutlich enger zueinander setzen und damit die Datendichte erhöhen. Seagate geht derzeit davon aus, dass bis 2020 Festplatten mit einer Kapazität von 20 TB durch HAMR möglich werden. Bereits 2016 sollten erste Modelle auf den Markt kommen, welche diese Technologie verwenden. Neben der Möglichkeit, die Datensätze enger zu schreiben, ist die Magnetisierung auch noch deutlich konstanter, was sich positiv auf die Konsistenz der geschriebenen Daten auswirkt. HAMR adressiert aber nur das Schreiben von Daten und hat keinerlei Auswirkungen auf die Leistung der Leseköpfe.

HAMR mit Laser-Schreibkopf im Einsatz

HAMR mit Laser-Schreibkopf im Einsatz

Bei Seagate wird neben HAMR auch noch am Two Dimensional Magnetic Recording oder kurz TDMR gearbeitet. Dabei wird ein zusätzlicher Lesekopf auf den beweglichen Arm zwischen und auf den Plattern gesetzt. HAMR bezieht sich nur auf das Scheiben von Daten, gelesen werden müssen die Daten aber natürlich auch und hier kommt das TDMR ins Spiel. Die Kombination aus beiden Technologie erhöht die Datendichte von aktuell 1 TBit pro Quadratzoll auf 5 Tbit pro Quadratzoll.

Neben der höheren Datendichte sollen beiden Technologien auch die Kosten von Festplatten reduzieren. Anstatt einer 2,5-Zoll-Festplatte mit zwei Plattern und vier Schreib- und Leseköpfen, kann die gleiche Kapazität auch mit einer Plattern und zwei Schreib- und Leseköpfen erreicht werden. Von einer konkreten Produktankündigung ist man bei Seagate aber noch ein gutes Jahr entfernt. Erst dann werden sich die Eigenschaften von HAMR und TDMR in greifbaren Zahlen ausdrücken.

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