Werbung
Es kam bei der großflächigen Einführung der ersten CD- und DVD-Rohlinge in den 1990er-Jahren einer kleinen Revolution gleich, dass man nun selbst daheim optische Datenträger erstellen konnte. So war gerade die Musikindustrie damals nicht begeistert, dass „Sicherheitskopien“ von Alben schnell im Freundeskreis die Runde machten. Zwar kosteten CD-Rohlinge damals anfangs über 10 DM pro Stück, doch das behinderte die Anfragen auf dem Schulhof an die Glücklichen, deren Eltern sich einen CD-Brenner gekauft hatten, kaum.
2017 hat die Musikindustrie andere Sorgen und erwirtschaftet beispielsweise in den USA ohnehin bereits höhere Einnahmen mit Streaming als mit dem Verkauf physischer Datenträger. Privatkunden wiederum nutzen CD- und DVD-Rohlinge immer seltener für Sicherheitskopien und Backups, da Cloud-Speicherplatz, externe Festplatten, Speicherkarten und USB-Sticks benutzerfreundlicher und wiederbeschreibar den gleichen Zweck erfüllen. Als Resultat haben die Absätze von CD-und DVD-Rohlingen aktuell einen Tiefpunkt erreicht.
So wurden laut Daten der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) 2016 in Deutschland ca. 133 Mio. CD- und DVD-Rohlinge abgesetzt. Gegenüber dem Jahr 2015 sanken die Verkaufszahlen um etwa 15 %. Zum Vergleich: 2006 verkaufte man in Deutschland noch mehr als 850 Mio. CD- und DVD-Rohlinge. Vermutlich wird sich der Abwärtstrend auch 2017 noch weiter fortsetzen. Angekurbelt wird er auch dadurch, dass viele Anwender bereits auf ein optisches Laufwerk in ihrem Desktop-PC und / oder Notebook verzichten. PC-Spiele sind beispielsweise bis auf wenige Ausnahmen ohnehin an digitale Plattformen wie Steam, Origin, Uplay und Co. Gebunden, so dass ein Datenträger kaum noch Vorzüge bietet. Musik und Videos wiederum lassen sich via Stream abrufen. Entsprechend ist damit zu rechnen, dass die Verkaufszahlen der CD- und DVD-Rohlinge auch dieses Jahr weiter fallen.