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Nimbus Data ExaDrive DC100 fasst 100 TB und kostet 40.000 US-Dollar

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Nimbus Data ExaDrive DC100 fasst 100 TB und kostet 40.000 US-Dollar
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Vor zwei Jahren kündigte Nimbus Data mit dem ExaDrive DC100 eine SSD mit einer Speicherkapatität von 100 TB an. Nun hat man weitere technische Details zur SSD vorgestellt – unter anderem den Preis. Es wird ein ExaDrive DC100 (EDDCT100/EDDCS100) und DC50 (EDDCT050/EDDCS050) geben, die entsprechend über eine Kapazität von 100 und 50 TB verfügen. Als Anschluss verwendet Nimbus Data SATA bzw. SAS. Es handelt sich also nicht um eine SSD mit besonders schnellem Interface.

Der NAND-Speicher befindet sich in einem 3,5-Zoll-Gehäuse, so wie man es als Formfaktor von den drehenden Platten kennt. Laut Hersteller kommt Enterprise Grade MLC 3D NAND zum Einsatz. Die Lesedatenrate soll bei 500 MB/s liegen, geschrieben werden Daten mit 460 MB/s. Die IOPS gibt der Hersteller mit 114.000 lesend und 105.000 schreibend an. Damit liegt man natürlich sowohl in den Datenraten wie auch den IOPS weit hinter dem, was besonders schnelle SSDs erreichen.

Zum Vergleich: Eine Intel SSD D7-P5500 kommt auf 7.000/4.300 MB/s und 1.000.000/260.000 IOPS. Die kürzlich vorgestellte SSD 870 QVO von Samsung ist wegen des SATA-Interface ebenfalls bei 560/530 MB/s weitestgehend aufgrund der Schnittstelle limitiert. Die ExaDrive DC100 und DC50 ist allerdings auch nicht für einen besonders schnellen Datenzugriff vorgesehen, sondern dient eher als Alternative für große Festplatten. Nimbus Data gibt eine Mean Time Between Failures (MTBF) von 2,5 Millionen Stunden an.

Nun aber zum entscheidenden Punkt einer 100 TB fassenden SSD: dem Preis. Die Variante mit einer Kapazität von 50 TB soll 12.500 US-Dollar kostet, die mit doppelter Speicherkapazität, also 100 TB, 40.000 US-Dollar. Eine Samsung SSD PM1643 mit 30,72TB, also rund einem Drittel an Kapazität, kostet aktuell 8.250 Euro (270 Euro pro TB). Eine größere SSD wird aktuell von keinem Hersteller angeboten. Mit rund 400 US-Dollar pro TB ist das ExaDrive DC100 also unverhältnismäßig teuer.

Der Bedarf an SSDs mit besonders hoher Kapazität scheint im Datacenter-Markt aktuell nicht besonders groß zu sein bzw. hier wägen die Hersteller ab. Seagate hatte vor einigen Jahren eine SSD mit 60 TB als Prototyp vorgestellt. Diese schaffte es aber offenbar nicht bis zur Marktreife. Samsung zeigte gar eine SSD mit 128 TB, aber auch hier scheint man kein echtes Produkt daraus machen zu wollen. Stattdessen überbieten sich die Hersteller mit immer höheren Datenraten und IOPS. Für Storage-Server bietet der EDSFF (Enterprise and Datacenter SSD Form Factor) eine Möglichkeit die Datendichte immer weiter zu steigern. E3.L-SSDs sollen es ermöglichen, ein Petabyte (also 1.000 TB) in einem 1U-Rack unterzubringen. KIOXIA zeigte kürzlich erste Prototypen.