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Micron beendet die Entwicklung von 3D-Xpoint-Speicher

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Micron beendet die Entwicklung von 3D-Xpoint-Speicher
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Der Hersteller Micron hat sich jetzt von seinem Phasenwechsel-Speicherstandard 3D Xpoint verabschiedet. Wie man einer offiziellen Meldung entnehmen kann, beabsichtigt das Unternehmen den Fokus auf Speicher- und Storage-Innovationen für das Rechenzentrum weiter zu stärken. Micron wird in Zukunft in neue Speicherprodukte investieren, die den Compute Express Link (CXL) nutzen. Dabei handelt es sich um einen offenen Interconnect-Standard, der von Intel initiert wurde. Wegen der Neuorientierung und Einstellung der Fertigung des 3D-XPoint-Speichers sucht die Produktionsstätte in Lehi (Utah) einen neuen Eigentümer. Der Verkauf soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Über einen möglichen Interessenten gibt es bislang noch keine Informationen. 

"Speicher und Storage sind entscheidend für die Datenwirtschaft und der Bedarf an Speicherinnovationen für Rechenzentren war noch nie so groß wie heute", sagte Sanjay Mehrotra, President und CEO von Micron. "Als führendes Unternehmen im Bereich Arbeitsspeicher und Storage ist Micron bestrebt, Innovationen anzuführen, um die nächste Generation von Rechenzentren zu ermöglichen. Die heutige Ankündigung spiegelt unseren Fokus wieder, in hochwertige Lösungen für Kunden zu investieren, die auch starke Aktionärsrenditen liefern."

Somit scheint man den Phasenwechsel-Speicherstandard auch mit Blick auf den Aktienkurs abzustoßen. Laut dem Unternehmen führen die weite Verbreitung von künstlicher Intelligenz und Fortschritte in der Datenanalytik zu Workload-Anforderungen, die eine Veränderung der Compute-Architekturen erfordern. Die CXL-Schnittstelle soll hier neue Wege aufzeigen. 

Darüber hinaus hat Micron nach eigenen Angaben festgestellt, dass es keine ausreichende Marktvalidierung gibt, um die anhaltend hohen Investitionen zu rechtfertigen, die für eine erfolgreiche Kommerzialisierung von 3D XPoint im großen Maßstab erforderlich sind. Intel ist aktuell der einzige Großabnehmer des Herstellers. Zwar verkauft man auch SSDs mit dem genannten Speicher, jedoch handelt es sich hierbei um geringe Stückzahlen, die verkauft werden konnten. Offiziell schrieb Micron mit seinem Werk bislang jedes Quartal rote Zahlen. Laut der Nachrichtenagentur Reuters belaufen sich diese bis zum Ende des aktuellen Kalenderjahres auf 400 Millionen US-Dollar. Somit dürfte der Hersteller bemüht sein, schnellstmöglich einen Käufer für das Werk zu finden, um so die eigenen Verluste zu reduzieren.

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