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Der noch eher unbekannte chinesische Hersteller für SSD-Controller Innogrit hat ein weiteres Modell für PCIe-4.0-SSDs vorgestellt, welches anders als die meisten Konkurrenzprodukte mit weniger Kanälen auskommen soll, aber dennoch extrem hohe Datenübertragungsraten erreicht. Auf die noch verstecke Pressemitteilung sind die Kollegen von Computerbase aufmerksam geworden.
Der Innogrit Rainier QX soll ein PCIe-4.0-Interface mit vier Lanes ausreizen können, setzt dafür aber schnelleren NAND-Speicher voraus, den es aktuell noch nicht gibt. In nahezu allen Anwendungen mit schneller Anbindung kommt NAND mit 1.600 MT/s oder 1.200 MT/s zum Einsatz. Über die Verwendung mehrere Kanäle und deren Bündelung kommen dann entsprechend höhere Gesamtdatenraten zusammen. Im Grunde ist einzelner NAND aber relativ langsam und wird erst durch eine Parallelisierung in seiner Gesamtheit schneller.
Aktuell für schnelle PCIe-4.0-SSDs verwendete Controller von Phison, Micron, Samsung, Intel oder Western Digital, aber auch der IG5236 von Innogrit nutzen acht Speicherkanäle, um Datenraten von 6 oder 7 GB/s zu erreichen. Der nun vorgestellte Rainier Q(X) (IG5220 und IG5221) soll mit vier Speicherkanälen auskommen. Der IG5220 ist ein Controller ohne DRAM-Cache, beim IG5221 ist dieser mit einer Kapazität von 8 GB vorhanden. Damit diese beiden auf Datenraten von bis zu 7 GB/s kommen, verwenden sie aber auch ein schnelles NAND-Interface mit NAND-Speicher mit 2.400 MT/s, den es aktuell noch gar nicht gibt. Wie gesagt, aktuell liegen die meisten NAND-Hersteller bei 1.600 MT/s, Samsung und Kioxia wollen in Kürze solchen mit 2.000 MT/s auf den Markt bringen.
Die neuen Controller von Innogrit können also schneller sein, als sie es vermutlich zu Beginn sein werden. Zunächst einmal wird man sicherlich langsameren NAND einsetzen und dann auch nicht auf die höchsten Datenraten kommen – wegen der nur vier Speicherkanäle.
Die beiden Controller sollen in 12 nm FinFET gefertigt werden, verwenden PCIe Gen4 x4 als Interface und sprechen das NVMe-1.4-Protokoll. Darüber hinaus unterstützen sie Verschlüsselungen und Schutzvorrichtungen wie AES, SM2/3/4, SHA, RSA, ECC und CRC.
Wann mit den ersten SSDs mit den neuen Controllern zu rechnen ist, ist nicht bekannt. Innogrit gibt nur einen groben Zeitrahmen von Ende 2021 bis Anfang 2022 an.